Studienergebnisse

Korrelation zwischen Grippeimpfung und Alzheimer APOTHEKE ADHOC, 27.09.2021 09:50 Uhr

Eine regelmäßige Grippeimpfung könnte das Alzheimer-Risiko senken. Bild: Alzheimer Forschung Initiative
Berlin - 

Eine regelmäßige Grippeimpfung scheint das Risiko an Alzheimer zu erkranken zu senken. Eine Gruppe Wissenschaftler der Saint Louis University sieht einen Zusammenhang – eine tatsächliche Auswertung der Analyse scheint jedoch schwierig.

Bereits seit einigen Jahren wird der Einfluss von Impfungen auf den kognitiven Abbau diskutiert. Nun wurde eine Studie von Wissenschaftlern der Saint Louis University im Fachjournal Vaccines veröffentlicht, die zeigt, dass regelmäßige Impfungen ab einem Alter von 60 Jahren das Alzheimer-Risiko senken könnten.

Es wurden Krankenakten von rund 120.000 US-Veteranen betrachtet. Im Mittel waren die Teilnehmer:innen, die fast ausschließlich männlich waren, 75,5 Jahre alt. Über 91 Prozent waren weiße US-Amerikaner. Im Ergebnis zeigte sich, dass diejenigen Personen, die sich ab dem 60. Lebensjahr regelmäßig gegen Influenza impfen ließen, ein geringeres Erkrankungsrisiko aufwiesen als Personen, die sich gar nicht oder unregelmäßig impfen ließen. Drei bis fünf Impfungen reduzierten das Erkrankungsrisiko nicht. Die Teilnehmer:innen waren vor der Aufnahme in die Studie nicht an Alzheimer erkrankt.

Das Problem solcher Analysen liegt in der nachträglichen Betrachtung von Krankendaten. So können die Wissenschaftler:innen zwar festhalten, dass eine Korrelation zwischen der regelmäßigen Grippeimpfung und dem gesenkten Alzheimer-Risiko besteht, ob das Risiko aber tatsächlich aus der regelmäßigen Immunisierung entsteht, bleibt fragwürdig. Die Aussagekraft solcher Analysen kann bis zu einem gewissen Grad durch Einbeziehung und Gewichtung von Risikofaktoren bereinigt werden – sicherere Aussagen ohne weiterführende Untersuchungen lassen sich jedoch nur schwer treffen.

Bereits im vergangenen Jahr fanden Forscher der McGovern Medical School des Health Science Center in Houston heraus, dass eine Korrelation zwischen Grippeimpfstoff und Alzheimer-Risiko besteht. Diese war bei denjenigen Personen am stärksten, die bei der ersten Grippeimpfung jünger waren. Personen, die bereits ab dem 60. Lebensjahr regelmäßig geimpft wurden, profitierten der Studie nach mehr als diejenigen, die erst im Alter von 70 Jahren mit der Immunisierung begannen.