USA

Kompromiss bei Stammzellen

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US-Forscher werden bei Arbeiten mit embryonalen Stammzellen auch in Zukunft nicht völlig freie Hand haben. Das geht aus einem Entwurf für Stammzellenprojekte hervor, die unter der neuen US-Regierung von Präsident Barack Obama Anspruch auf staatliche Förderung haben sollen. Das Konzept wurde am Freitag von den Nationalen Gesundheitsforschungsinstituten (NIH) veröffentlicht und soll dem US-Kongress demnächst zur Abstimmung vorgelegt werden, berichtete die „New York Times“.

Danach werden US-Forschern künftig Hunderte neuer Stammzelllinien zur Verfügung stehen. Allerdings müssen sie sich auf Embryonen aus Fruchtbarkeitskliniken beschränken, wenn sie staatliche Gelder für ihre Arbeit in Anspruch nehmen wollen. Wichtig sei, dass die Embryonen von Fruchtbarkeitsbehandlungen übrig blieben, nicht mehr benötigt werden und anderenfalls entsorgt würden. Projekte mit Embryonen, die eigens für die Forschung erzeugt wurden, sollen weiterhin keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung haben, berichtete die Zeitung.

Experten bezeichneten den Entwurf am Samstag als „Kompromiss“, der Aussicht auf Zustimmung des Kongresses haben dürfte. Allerdings hatte Obama im Wahlkampf versprochen, alle Schranken für staatlich finanzierte Stammzellprojekte aufheben zu wollen. Sein Vorgänger George W. Bush hatte mit Rücksicht auf christlich-konservative Wähler kaum mehr als eine Handvoll embryonaler Stammzelllinien zugelassen. Sie mussten vor einem Stichtag erzeugt worden sein. Diese Beschränkung ließ die amerikanische Stammzellenforschung im internationalen Vergleich seit 2001 deulich zurückfallen.

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