HPV-Impfung

Komplikationen im Normalbereich Yvette Meißner, 19.08.2009 12:24 Uhr

Berlin - 

Unerwünschte Wirkungen treten nach einer Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs genauso häufig auf, wie bei anderen Impfungen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörde CDC nach der Auswertung von Daten zu Komplikationen mit dem Impfstoff Gardasil. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Jama (Journal of the American Medical Association) veröffentlicht.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen der Studie zufolge Bewusstlosigkeit, Schwindel und Übelkeit, lokale Reaktionen an der Injektionsstelle und Urtikaria sowie Kopfschmerzen. In 6 Prozent der Fälle waren schwere Reaktionen wie das Guillain-Barré-Syndrom aufgetreten, 0,1 Prozent der Mädchen und Frauen hatten nach der Injektion eine anaphylaktische Reaktion entwickelt.

In den USA gibt es - ähnlich wie in Deutschland beim Paul-Ehrlich-Institut - eine Datenbank, in der Angaben zu gemeldeten Impf-Reaktionen dokumentiert werden. Die Wissenschaftler nutzten diese Datenbank, in die zwischen Juni 2006 und Dezember 2008 rund 12.400 Komplikationen im Zusammenhang mit der Gardasil-Impfung aufgenommen wurden.

Seit der Markteinführung im Jahr 2006 wurden in den USA rund 23 Millionen Dosen Gardasil verabreicht. Durchschnittlich trat also eine Nebenwirkung unter rund 1850 Impfungen auf. 32 Mädchen und Frauen waren im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gestorben.

In den vergangenen Wochen und Monaten war immer wieder über die Sicherheit des HPV-Impfstoffs diskutiert worden. Erst Anfang des Monats hatte die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) ihre Impfempfehlung für Deutschland bekräftigt.

Nach Angaben des Herstellers Merck wurden bislang weltweit rund 50 Millionen Dosen Gardasil verabreicht. Seit 2006 wurden Zulassungen in insegesamt 112 Ländern erteilt. Der Impfstoff enthält Antigene des Humanen Papillomavirus (HPV) 6, 11, 16 und 18. Gebärmutterhalskrebs wird in rund 70 Prozent der Fälle von den beiden Typen 16 und 18 ausgelöst. Der zweite Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs Cervarix von GlaxoSmithKline enthält Antigene dieser beiden HPV-Typen.