Klisyri: Almirall launcht 5-Tage-Therapie Alexandra Negt, 03.09.2021 14:48 Uhr
Klisyri (Tirbanibulin, Almirall) wird zur Behandlung der aktinischen Keratose angewendet. Der Therapiezyklus dauert fünf Tage – danach gilt die Behandlung als abgeschlossen.
Klisyri wird dünn auf die von aktinischer Keratose (AK) betroffenen Areale aufgetragen. Einzelne geschädigte Zellen können durch die „Feldtherapie“ frühzeitig mitbehandelt werden. Die Salbe ist zur Anwendung im Gesicht und auf der Kopfhaut bestimmt. Das Dermatikum ist in Beuteln zu je 250 mg Salbe (entsprechend 2,5 mg Wirkstoff) abgeteilt. Die Packung enthält fünf Sachets. Die Beutel sind zum Einmalgebrauch bestimmt, Restmengen sind zu verwerfen.
Nach der Anwendung darf das behandelte Areal für acht Stunden nicht berührt werden. Der Kontakt mit Wasser ist über diesen Zeitraum zu vermeiden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen am behandelten Areal gehören Ödeme, Hautreaktionen, Schmerzen, Erytheme und Augenreizungen. Nur gelegentlich kommt es zu systemischen Reaktionen wie Schlaflosigkeit, Übelkeit oder Pharyngitis.
„Die Zulassung von Klisyri bedeutet einen Durchbruch für Patienten mit aktinischen Keratosen, die auf der Suche nach einer neuen Behandlung mit einer besseren Verträglichkeit und einer kürzeren Behandlungsdauer sind“, erklärt Gianfranco Nazzi, CEO von Almirall. Die kurze Behandlungsdauer resultiere aus dem neuartigen Wirkprinzip: Tirbanibulin ist ein innovativer topischer Mikrotubuli-Inhibitor mit einem selektiven antiproliferativen Wirkmechanismus: Der Tubulin-Polymerisationshemmer kann die Apoptose in proliferierenden Zellen herbeiführen.
Andere Dermatika, beispielsweise das Diclofenac-haltige Gel Solaraze (Almirall) oder die 5-FU-haltige Tolak Creme (Pierre Fabre), müssen weitaus länger angewendet werden. Solaraze muss 60 bis 90 Tage lang zweimal täglich auf das betroffene Areal aufgetragen werden. Die Anwendungsdauer von Tolak beträgt bei guter Verträglichkeit vier Wochen.
Bei der AK handelt es sich zunächst um ein abgegrenztes Karzinom, welches sich zu einem invasivem Plattenepithelkarzinom weiterentwickeln kann. Deshalb gilt die AK als Vorstufe des Hautkrebses. Eine Behandlung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Neben der topischen Behandlung mittels Dermatika gibt es auch die Möglichkeit der operativen Entfernung sowie die Behandlung mittels photodynamischer Therapie oder Lasertherapie. Die Prävalenz kann laut Almirall auf etwa 18 Prozent der europäischen Bevölkerung benannt werden.