Klinge und Dermapharm bringen Daivobet-Generika APOTHEKE ADHOC, 07.10.2021 09:00 Uhr
Die Wirkstoffkombination aus Calcipotriol und Betamethason als Gel-Formulierung war bislang nur von Leo Pharma unter dem Namen Daivobet auf dem Markt. Nun bringen Dermapharm und Klinge die ersten Generika und bieten damit künftig günstigere Alternativen.
Rund 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Psoriasis, häufig auch als Schuppenflechte bezeichnet. Die Erkrankung gliedert sich in verschiedene Unterformen, die häufigste ist Psoriasis vulgaris. Da es keine Heilung gibt, besteht die Therapie darin, die Symptome bestmöglich zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.
Für die topische Behandlung eignet sich beispielsweise die Kombination aus dem synthetischen Vitamin-D3-Derivat Calcipotriol und dem Kortison Betamethason. Sie ist in Form von Salben und Lösungen von verschiedenen Anbietern auf dem Markt. In Gel-Form war Leo Pharma mit Daivobet jedoch bislang der einzige Hersteller.
Gleiche Zusammensetzung, andere Tube
Dermapharm und Klinge haben nun die ersten Gel-Generika mit der bewährten Wirkstoffkombination auf den Markt gebracht. Ebenso wie das Produkt des Erstanbieters enthalten Calcipotriderm comp. und Calcipotriol comp Klinge 50 μg Calcipotriol als Monohydrat und 0,5 mg Betamethason als Dipropionat pro g. Studien belegen die therapeutische Äquivalenz.
Das Produkt von Dermapharm ist bereits seit Dienstag erhältlich; der Hersteller hat sofort nach Patentablauf mit der Produktion hier in Deutschland begonnen. Preislich liegt Calcipotriderm mit knapp 40 Euro (30 g) beziehungsweise 67 Euro (60 g) deutlich unter dem Original (44 beziehungsweise 77 Euro). Außerdem gibt es – wie bereits bei der Salbe – von Dermapharm zusätzlich Packungen mit 15 beziehungsweise 120 g.
Das neue Gel von Klinge soll durch eine feinere Tülle für eine punktgenaue Applikation überzeugen. Sie ist doppelt so lang und dünner. Dadurch sollen auch schwer erreichbare Stellen einfach behandelt werden können. Aktuell ist Calcipotriol comp Klinge noch mit einem etwas höheren Preis gelistet (47 beziehungsweise 83 Euro). Klinge verweist jedoch darauf, dass sich spätestens ab November ein Preisvorteil gegenüber dem Erstanbieter von 20 Prozent realisieren lässt. Dazu müssten Ärzt:innen das Aut-idem-Kreuz setzen. Hintergrund ist, dass Hersteller Preissenkungen auf den Herstellerrabatt anrechnen können, weshalb bei der Einführung oft zunächste höhere Preise angesetzt werden.