Trend zu risikoärmeren Varianten

Klassische Verhütungspille verliert an Bedeutung

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Berlin -

Durch das wachsende Bewusstsein zu Risiken der „Pille“ junger Mädchen und Frauen verliere die klassische Verhütungsmethode an Beliebtheit. Das ergab eine aktuelle Analyse des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO). Demnach habe sich die schon in den Vorjahren abzeichnende Tendenz weiter verstärkt: Der Verordnungsanteil kombinierter oraler Kontrazeptiva sank um 4 Prozentpunkte auf 28 Prozent.

Der Trend geht eindeutig zu risikoärmeren Pillen zur Verhütung einer Schwangerschaft. Im Jahr 2013 wurden immerhin noch 65 Prozent der Pillen verordnet, die das Risiko für tiefe Beinvenenthrombosen und Embolien erhöhen. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 48 Prozent solcher Verordnungen.

Dr. Eike Eymers, Ärztin im Stab Medizin des AOK-Bundesverbandes, sieht die stärker werdende Thematisierung sowie das zunehmende Bewusstsein für die Risiken der Pille als Grund für den Trend: „Dass eine hormonelle Verhütung auch Risiken hat, wird gerade in den sozialen Medien immer stärker thematisiert. Die Entscheidung für ein Verhütungsmittel bleibt dabei aber eine individuelle, die nur unter Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden sollte“, so die Ärztin.

Risikoärmere Präparate nehmen zu

Dazu gehöre auch der Fakt, dass die Pille seit mehr als 60 Jahren als eines der wirksamsten Verhütungsmittel gelte. Zudem finde auch durch Ärzt:innen eine individuelle Aufklärung und Beratung der Patientinnen statt, wobei über die unterschiedlichen Risiken informiert werde, so Eymers. Zudem habe sich laut der Analyse das Verhältnis zwischen risikoreicheren und risikoärmeren Präparaten in den vergangenen Jahren zugunsten der Pillen mit niedrigerem Risiko verbessert.

So können Frauen, die beispielsweise Kombinationspräparate nicht vertragen, auf die „Minipille“ zurückgreifen. Diese enthält den Monowirkstoff Gestagen, der laut aktueller Studienlage das Risiko für Thrombosen nicht erhöhen soll. Der Verordnungsanteil der Minipille stieg von 0,85 Prozent im Jahr 2013 auf 2,78 Prozent im vergangenen Jahr. Verhütungsmittel wie Vaginalringe oder Hormonpflaster machten einen Verordnungsanteil von 2 Prozent aus.

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