Die Folgen von kariösen Milchzähnen können für Kinder fatal sein. Neben körperlichen Auswirkungen, kann auch die Psyche und der soziale Umgang beeinträchtigt werden. Daher gilt konsequentes Zähneputzen ab dem ersten Milchzahn. Doch wie geeignet sind eigentlich Zahnpasten für Kinder? Laut Stiftung Warentest gibt es von 21 getesteten Pasten nur drei, die auch empfehlenswert sind.
Im Fokus stehen diesmal vor allem der Titandioxidgehalt und die Kariesprophylaxe mittels Fluorid. Titandioxid ist seit August als Farbstoff für Lebensmittel in der EU verboten, für Kosmetika darf er weiterhin verwendet werden. In Arzneimitteln wie zum Beispiel Ibuprofen, in Sonnen- oder Zahncremes wird Titandioxid ebenfalls verwendet. Er dient als mineralischer Filter, als Aufheller und soll für Glanz sorgen. Der Farbstoff E171 steht im Verdacht, die Darmflora zu schädigen. Eine Studie der School of Medicine der Universität von Sidney, hat in Tierversuchen bewiesen, dass Titandioxid im Darm Entzündungen befeuert und so Krebs auslösen kann.
Forscher:innen konnten ebenfalls feststellen, dass sich Darmerkrankungen bei Menschen durch Titandioxid verschlechtern können. Viele auf dem Markt befindliche Zahnpasten für Kinder enthalten nicht unerhebliche Mengen an E171. Laut Stiftung Warentest sind die Testergebnisse deshalb frustrierend. Nur die Zahnpasten von Elmex und Signal erhalten das Testsiegel sehr gut. Oral B Kinderzahnpasta schneidet mit gut ab. Alle anderen Hersteller schaffen nur noch ein befriedigendes oder gar mangelhaftes Urteil.
Den Fluoridgehalt einer Zahnpasta gilt es ebenfalls zu beachten. Es ist klar belegt, dass dieser Inhaltsstoff eine kariesschützende Wirkung besitzt. Der Gehalt an Fluorid sollte also, vor allem auch in Zahnpasten für Kinder, entsprechend dosiert sein. Fachgesellschaften der Zahnmedizin empfehlen seit 2021 eine Fluorid-Menge abgestimmt auf das Alter:
Säuglinge von Geburt bis Zahndurchbruch
Kleinkinder ab Zahndurchbruch bis 12 Monate
Kleinkinder 12 Monate bis unter 2 Jahre
Kinder 2 bis 6 Jahre
Kinder ab 6 Jahre
Laut den Testergebnissen von Stiftung Warentest enthielten nur insgesamt zwölf der 21 Pasten eine ausreichende Kariesprophylaxe mittels Fluoridgehalt und erhielten ein „sehr gut“. Fünf der Anbieter setzten gar kein Fluorid ein und erhalten dafür ein „mangelhaft“.
Auf die genaue Dosierung der Zahnpasta kommt es explizit bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr an. Es gilt Überdosierungen mit Fluorid zu vermeiden. Eine Fluorose äußert sich mit weißen Schmelzflecken auf den Zähnen und ist laut Zahnärzt:innen ein eher optisches Problem. Eltern sollten die Dosierung der Kinderzahnpasten übernehmen, um eine erhöhte Aufnahme durch Verschlucken zu vermeiden.
Kinderärzt:innen und Zahnmediziner:innen raten außerdem dazu, lieber zu geschmacksneutralen Zahnpasten zu greifen. Der intensive Geschmack, Farb- und eventuelle glitzernde Zusatzstoffe verleiten Kinder dazu, mehr Zahnpasta zu nehmen als notwendig.
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