Epilepsie

Kigabeq: Desitin bringt Kinder-Vigabatrin

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Berlin -

Desitin erweitert mit der Einführung von Kigabeq (Vigabatrin) ab dem 1. Juli das Portfolio im Bereich Neuropädiatrie. Das Arzneimittel ist zur Behandlung des West-Syndroms zugelassen und wurde speziell für die Behandlung von Kindern entwickelt. Es ist die einzige vigabatrinhaltige Darreichungsform, die in zwei Stärken auf dem Markt ist.

Vigabatrin ist einer der Wirkstoffe der ersten Wahl für die medikamentöse Therapie des West-Syndroms. Dabei handelt es sich um eine seltene Form der Epilepsie, welche meist im Säuglingsalter auftritt. In den meisten Fällen macht es sich erstmals zwischen dem zweiten und dem achten Lebensmonat bemerkbar.

Typisch für das Krankheitsbild sind drei generalisierte und in Serien auftretende Anfallsformen. Um das Risiko von Folgeschäden zu verringern, muss es möglichst frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Das West-Syndrom ist altersgebunden, es betrifft ausschließlich Babys und Kleinkinder.

Erstanbieter war Sanofi: Der Hersteller brachte den Wirkstoff 1991 als Tablette unter dem Namen Sabril auf den Markt, 1993 folgte die Darreichungsform als Granulat. Beide Arzneiformen enthalten jeweils 500 mg Vigabatrin pro Tablette oder Beutel. Das Granulat ist für Kinder ab einem Körpergewicht von 10 kg geeignet. Die Dosierung beträgt dann ein bis zwei Beutel pro Tag. Kigabeq kommt als teilbare und schnell lösliche Tablette daher. Sie wird in den Stärken 100 mg und 500 mg zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen angeboten.

Damit ist das Präparat von Desitin die einzige vigabatrinhaltige Darreichungsform, die auch mit 100 mg verfügbar ist und durch die Teilung der Tabletten eine Dosierung in Schritten à 50 mg ermöglicht. Dadurch soll die Dosierung flexibel und bestmöglich an das Körpergewicht der Patienten angepasst werden können. Die hergestellte Lösung kann eingenommen oder mittels einer Magensonde angewendet werden und ist für Kinder ab einem Monat bis zu sieben Jahren zur Behandlung als Monotherapie bei infantilen Spasmen des West-Syndroms zugelassen.

Die Stärke à 100 mg ist in einer Packungsgröße mit 100 Tabletten auf dem Markt und kostet 128,16 Euro. Die Stärke à 500 mg kommt in einer kleineren Einheit mit nur 50 Tabletten daher und hat einen AVK von 272,43 Euro. Das Präparat von Sanofi ist in verschiedenen Packungsgrößen auf dem Markt: Die Filmtabletten sind zu 50, 100 und 200 Stück erhältlich und kosten etwa zwischen 67 und 230 Euro. Die Granulat-Beutel kommen mit 50 und 100 Stück daher: Der AVK beträgt 72,30 Euro beziehungsweise 132,05 Euro. Importe von Sabril sind etwas günstiger als das Original.

Die Vigabatrin-Struktur ähnelt der des Neuotransmitters Gamma-Amino-Butter-Säure (GABA). Dieser fördert den Einstrom von Chlorid-Ionen in die Zelle und wirkt somit hemmend auf die Entstehung von Aktionspotentialen. Durch die Chloriderhöhung kommt es zu einer Hyperpolarisation und die Erregung bleibt aus. Vigabatrin hemmt das abbauende Enzym GABA-Transaminase. Folglich bleibt der Neurotransmitter in höherer Konzentration vorhanden und die antikonvulsive Wirkung wird erreicht. Häufigste Nebenwirkungen von Vigabatrin sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Somnolenz, sowie Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen.

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