Rote-Hand-Brief

Kiefernekrosen unter Avastin APOTHEKE ADHOC, 01.12.2010 11:37 Uhr

Berlin - 

Unter der Behandlung mit Avastin (Bevacizumab) und gleichzeitiger oder früherer Anwendung von Bisphosphonaten kann es zu Kiefernekrosen kommen. Das Krebsmedikament kann ein zusätzlicher Risikofaktor für die Nebenwirkung sein. Darüber informiert der Hersteller Roche in Absprache mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA in einem Rote-Hand-Brief.

Roche hat eigenen Angaben zufolge in einer Sicherheitsdatenbank 55 Fälle von Kiefernekrosen unter Avastin erfasst. Das entspreche weniger als einer Meldung unter 10.000 Behandelten. Es bestehe ein Zusammenhang mit der Gabe von Bisphosphonaten. Wegen der langen Halbwertszeiten können die Wirkstoffe zur Behandlung von Osteoporose auch Monate nach der Einnahme im Knochengewebe wirksam sein. Insgesamt haben bislang 800.000 Krebspatienten Avastin erhalten.

Die Fachinformation wird nun mit Hinweisen zu der Nebenwirkung ergänzt. Vor einer Behandlung mit Avastin sollten zahnärztliche Untersuchungen und zahmedizinische Vorsorgemaßnahmen erwogen und bei intravenöser Gabe von Bisphosphonaten zahnärztliche Eingriffe vermieden werden.