4500 Infektionen

Keuchhusten: Bundesweit steigende Fallzahlen

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Berlin -

Dank der Abstands- und Hygieneregeln sind in den Corona-Jahren in Hamburg und Schleswig-Holstein die Keuchhustenfälle deutlich gesunken – nun steigen sie jedoch wieder leicht an. So sind in Hamburg in diesem Jahr bereits 87 Keuchhustenfälle gemeldet worden, wie die Hamburger Gesundheitsbehörde der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Im vergangenen Jahr waren im Institut für Hygiene und Umwelt (HU) 71 Fälle registriert worden. In den Jahren vor Corona gab es dagegen mehrere hundert Fälle im Jahr. In den Corona-Jahren sank die Anzahl auf 80 (2020), dann auf 29 (2021) und zuletzt auf 35 (2022) Fälle.

In Schleswig-Holstein sieht es ähnlich aus: „Seit März gibt es nach der Coronavirus-Pandemie erstmals wieder höhere Fallzahlen an Keuchhusten. Das liegt aber noch deutlich niedriger als vor der Pandemie“, sagte Helmut Fickenscher, Direktor des Institutes für Infektionsmedizin an der Uni Kiel, der dpa. So seien seit Jahresbeginn bereits 284 Fälle von Keuchhusten registriert worden. Das seien schon jetzt 189 mehr als im Gesamtjahr 2023. 141 der 2024 registrierten Fälle konnten bereits bestätigt werden.

Auch bundesweit sind die Zahlen deutlich gestiegen. Bis Mitte Mai wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) rund 4500 Fälle gemeldet. 2023 waren es im gleichen Zeitraum nur etwa 1500 Fälle. Europaweit sind die Zahlen ebenfalls stark angestiegen.

Laut RKI äußert sich die Krankheit oft durch langanhaltenden Husten, der mehrere Wochen bis Monate dauern kann. Für gesunde Erwachsene ohne Risikofaktoren – wie etwa hohem Alter – sei eine Infektion nicht sehr gefährlich. Für Neugeborene hingegen schon. Wenn Säuglinge erkrankten, kämen viele von ihnen zur Beobachtung oder Behandlung ins Krankenhaus. Sie haben statt Hustenattacken häufig Atemaussetzer. Todesfälle gebe es in Deutschland aber selten.

Gegen ansteckenden Keuchhusten hilft Impfen. Für Neugeborene werden in Deutschland drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten empfohlen. Auffrischungsimpfungen sind wichtig – auch bei Erwachsenen. In Deutschland lag die Impfquote bei Schulanfängern im Jahr 2018 nach RKI-Angaben bei etwa 93 Prozent.

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