Keine Löffel für Arzneimittel APOTHEKE ADHOC, 08.01.2010 09:08 Uhr
Küchenlöffel eignen sich nicht als Dosierhilfen für flüssige Arzneimittel. Denn je nach Größe des verwendeten Löffels werde entweder zu viel oder zu wenig des Medikaments abgemessen, schreiben US-Wissenschaftler im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“: Während bei der Verwendung von Teelöffeln die Gefahr von Überdosierungen relativ gering sei, nehme das Risiko beim Einsatz von Esslöffeln stark zu, so die Forscher der Cornell University in Ithaca.
Bei einer Studie hatten 200 Studenten fünf Milliliter eines flüssigen Medikaments auf unterschiedlich große Löffel gießen müssen. Wurde ein mittelgroßer Löffel verwendet, wurde um 8 Prozent unterdosiert. Bei einem großen Löffel waren es durchschnittlich 12 Prozent zu viel, in Einzelfällen sogar 20 Prozent.
Die Benutzung von unnormierten Löffeln sei einer der häufigsten Gründe für Dosierfehler und Arzneimittelvergiftungen bei Kindern. Rund 70 Prozent der Menschen, die flüssige Medikamente einnehmen, verwenden den Wissenschaftlern zufolge dafür herkömmliches Küchenbesteck.
Sie vermuten, dass es im Alltag noch öfter als im Versuch zu Fehldosierungen kommen kann, zumal die Studie unter Idealbedingungen mit ausgeschlafenen Probanden in einem hellen Raum stattfand. Verbraucher sollten für Sirupe, Säfte und andere flüssige Arzneiformen entsprechende Dosierlöffel, Messbecher, Tropfenzähler und Dosierspritzen zu Hilfe nehmen.