Lieferengpässe

Keine Aussicht auf Talcid Liquid

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Berlin -

Hydrotalcit-haltige Arzneimittel sind momentan nur eingeschränkt verfügbar. Während Ratiopharm die entsprechenden Kautabletten Ende September wieder liefern will, hält der Engpass bei Bayer weiter an. Der Leverkusener Konzern muss derzeit bei Talcid Liquid passen.

Bayer bietet von der Dachmarke Talcid eine Suspension mit 1000 mg Hydrotalcit an. Der Lieferausfall beschränke sich auf die Packungsgrößen à 10 und 20 Stück, sagt eine Konzernsprecherin. Grund für den temporären Engpass bei Talcid Liquid seien produktionstechnische Gründe. Ein Portionsbeutel enthält 10 Milliliter und ist ohne Schütteln oder Kneten sofort einnahmebereit.

Momentan könne keine verbindliche Auskunft über die Dauer des Lieferausfalls geben werden. „Bayer arbeitet mit Hochdruck daran, wieder vollständig lieferfähig zu sein“, sagt sie. Im Rahmen von Prozessoptimierung könnten bei der Produktion unterschiedlicher Produkte Engpässen auftreten. In der Regel werde dies durch die Lagerkapazitäten im Unternehmen sowie in den Vertriebskanälen ausgeglichen.

Talcid Liquid tut laut Bayer schon während der Einnahme der Speiseröhre gut und fängt dort aggressive Säuren ab. Das Präparat wird zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen, bei denen die Magensäure gebunden werden soll, eingesetzt. Neben Sodbrennen sind das säurebedingte Magenbeschwerden.

Erwachsene und Kinder über zwölf Jahren sollen bei Bedarf mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen einen Beutel einnehmen. Die tägliche Dosis sollte sechs Rationen aber nicht überschreiten. Bayer bietet zudem gegen Sodbrennen Talcid Kautabletten an. Diese seien von dem Lieferausfall aber nicht betroffen, so die Sprecherin. Mit Talcid erwirtschaftet der Leverkusener Konzern laut Insight Health Umsätze von rund 25 Millionen Euro nach Apothekenverkaufspreisen (AVP).

Auch Ratiopharm hat derzeit Probleme, den Wirkstoff auszuliefern. Die Teva-Tochter will den Engpass von Hydrotalcit-Ratiopharm Ende September behoben haben. Der Grund für die Lieferprobleme seien Verzögerungen im Herstellungsprozess gewesen. Diese seien jetzt jedoch behoben, so eine Unternehmenssprecherin.

Hydrotalcit zählt zu den Schichtgitterantazida. Die äußere Schicht besteht aus Magnesium- und Aluminiumsalzen, die schrittweise mit der Magensäure reagieren und diese neutralisieren. Die Resorption anderer Medikamente kann durch den Wirkstoff verringert werden, daher sollte er immer mit einem zeitlichen Abstand eingenommen werden. Säurehaltige Getränke sollen nicht gleichzeitig verzehrt werden, weil dadurch die Aluminiumabsorption gesteigert werden kann.

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