Paracetalgin suspendieren

Kein Paracetamolsaft: Ratiopharm liefert die (Teil-)Lösung

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Berlin -

Ratiopharm ist der Platzhirsch unter den Anbietern von Paracetamolsäften. Doch der Hersteller konnte zuletzt nicht liefern. Zusätzliches Problem: Konkurrent 1A Pharma steigt, ebenso wie nahezu alle anderen Hersteller, aus der Produktion aus. Ben-u-ron liegt über Festbetrag. Die Verantwortung zur Versorgung liegt also bei einem Hersteller. Als Übergangslösung verweist Ratiopharm auf die Suspendierbarkeit von Paracetalgin. Das Mittel wurde erst vor einem Jahr zugelassen – das Präparat könnte zumindest eine Teillösung für das Problem sein.

Paracetamol gehört zu den Klassikern in der Fieber- und Schmerztherapie bei Kindern. Doch zuletzt blieben die Schübe leer. Dazu kommt, dass Paracetamosäfte nicht wirklich viel Gewinn abwerfen. Bis auf Ratiopharm und Bene haben sich alle Hersteller vom Antipyretikum in flüssiger Form verabschiedet.

Natürlich bleibt der Apotheke dann immer noch die Rezeptur und auch die Defektur, wenn man davon ausgeht, dass täglich Verordnungen über Paracetamolsäfte vorgelegt werden. Doch wirklich wirtschaftlich sind solche Rezepturen auch nicht. Defekturen müssen zusätzlich geprüft werden, das bedeutet einen Mehraufwand, den nicht jede kleine Apotheke leisten kann oder will.

Ratopharm selbst offeriert nun eine Teillösung. Es geht um das vor einem Jahr zugelassene Paracetalgin. Das enthaltene Alginat sprengt die Tablette im Magen zeitig auf, sodass die Wirkung schneller einsetzt. Das Lösungsverhalten zeigt sich dabei nicht nur im Magensaft, sondern auch in Leitungswasser. „Paracetalgin kann suspendiert werden“, informiert Ratiopharm. „Eine ganze Tablette zerfällt in 15 bis 20 ml Wasser in 1 bis 2 Minuten zu einem körnigen Granulat.“ Für Kinder ab 17 kg Körpergewicht können als Einzeldosis 250 mg gegeben werden. Manche Kinder seien auch schon fähig, eine Tablettenhälfte direkt einzunehmen. „Durch den Filmüberzug lässt es sich relativ leicht schlucken.“

Paracetalgin: Neben 500 mg Paracetamol enthält das Fertigarzneimittel Calciumcarbonat und die Substanz Algin. Dabei handelt es sich um ein natürliches Polysaccharid, welches aus der Braunalge gewonnen wird. Bei Kontakt mit dem Magensaft quillt es im Zusammenspiel mit dem enthaltenen Calciumcarbonat auf – die Tablette wird „gesprengt“: Dadurch kann der Wirkstoff Paracetamol schneller vom Körper aufgenommen werden – bereits nach zehn Minuten soll die Wirkung spürbar sein, nach 25 Minuten wird das Blutspiegelmaximum erreicht. Herkömmliche Paracetamol-Tabletten erreichen ihr Maximum erst nach rund 45 Minuten.

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