Rote-Hand-Brief

Kein Off-Label-Use von Vistide APOTHEKE ADHOC, 13.01.2011 10:43 Uhr

Berlin - 

Angesichts zahlreicher Nebenwirkungsmeldungen nach Off-Label-Use des Virustatikums Vistide (Cidofovir) weist der Hersteller Gilead darauf hin, dass das Medikament nur zur intravenösen Infusion bestimmt ist. Vistide dürfe werde topisch angewendet noch intraokular injiziert werden, heißt es in einem Rote-Hand-Brief.

Im Zeitraum von April 2009 bis April 2010 sind 46 Meldungen über unerwünschte Ereignisse bei Gelead eingegangen. In 87 Prozent der Fälle sei Vistide außerhalb der zugelassenen Indikation oder Applikationsart verwendet worden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der fehlerhaften Anwendung zählten Nephrotoxizität, Neutropenie sowie toxische Wirkungen am Auge.

Die Mehrzahl der unerwünschten Ereignisse am Auge sind den Angaben zufolge nach intraokularen Injektionen aufgetreten. Zudem wurde Vistide offenbar häufiger in Cremes oder Salben verarbeitet. Bei der topischen Anwendung wurden schwere Erytheme, schwerzhafte Erosionen und Nephrotoxizität gemeldet.