Antibiotika

Kein Norfloxacin bei Nephritis

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Die Zulassungen für Arzneimittel mit dem Wirkstoff Norfloxacin werden zum 1. Mai dieses Jahres geändert: Das Anwendungsgebiet „akute und chronische komplizierte Pyelonephritis“ wird gestrichen, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit. Die Empfehlung, Antibiotika mit dem Fluorchinolon nicht länger zur Behandlung komplizierte Nierenbeckenentzündungen zu verschreiben, hatte das BfArM bereits im Juli vergangenen Jahres ausgesprochen.

Die Europäische Kommission hatte die Zulassungsänderung im November vergangenen Jahres angeordnet, das BfArM setzt diesen Beschluss nun national um. Ausschlaggebend für die Einschränkung war eine Risikobewertung der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA: Die Experten konnten keinen Beleg für die Wirksamkeit von Norfloxacin bei komplizierten Nierenbeckenentzündungen finden. Die Anwendung sei deshalb nicht mehr medizinisch begründet.

Arzneimittel, deren Beipackzettel nicht wie angeordnet geändert sind, dürfen ab dem 1. Mai nicht mehr vertrieben werden. Norfloxacin ist weiterhin indiziert zur Behandlung von Infekten der oberen und unteren Harnwege, der Prostata und bei akuter Gonorrhoe.

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