Bei Frauen, die bereits mit einem humanen Papillomavirus (HPV) infiziert sind, bleibt eine entsprechende HPV-Impfung ohne Wirkung, berichtet das Journal of the American Medical Association. Wissenschaftler um Allan Hildesheim des National Cancer Institute in Bethesda, USA, hatten untersucht, inwieweit die HPV-Impfung die Virus-Clearance bereits infizierter Frauen verbessern kann.
An der in Costa Rica durchgeführten Studie nahmen rund 2200 HPV-positive Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren teil, die entweder drei Dosen HPV-16/18- oder Hepatitis-A-Vakzine zur Kontrolle erhielten. Sowohl nach sechs als auch nach zwölf Monaten ähnelten sich die Ergebnisse der Clearance-Raten bei beiden Studiengruppen.
Bestimmte Genotypen der HP-Viren werden für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht. In Deutschland erkranken jährlich etwa 6500 Frauen an dieser Krebsart. Eine Infektion mit HPV erfolgt durch Geschlechtsverkehr, daher die Empfehlung der STIKO, Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren die drei Impfdosen vor dem ersten sexuellen Kontakt zu verabreichen. Für den in der Studie verwendeten Impfstoff Cervarix ist die Zulassung in Deutschland bereits beantragt. Bisher ist hierzulande Gardasil auf dem Markt, der zusätzlich Antigene der HPV-Typen 6 und 11 enthält, und im März dieses Jahres in die Impfempfehlungen der STIKO aufgenommen wurde.
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