Shingrix

Kasse zahlt – Impfstoff fehlt

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Berlin -

Die Impfung gegen Gürtelrose als Pflichtleistung: Nach der Bekanntgabe durch die Ständige Impfkommission (STIKO) folgte ein regelrechter Ansturm der Impfwilligen. GlaxoSmithKline (GSK) kommt mit der Produktion vom Shingrix kaum hinterher.

Der Lieferengpass wurde in dieser Woche durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bekannt gegeben. Derzeit kann GSK den erhöhten Bedarf der Impfstoffe nicht abdecken. Nach Aussage des Unternehmens wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Verfügbarkeit des Impfstoffs gegen Gürtelrose baldmöglichst wieder sicherzustellen.

Eine erneute Lieferung des Impfstoffs in der 10er-Packung wird in begrenzten Mengen im Juli erwartet. Die Einzeldosis wird voraussichtlich erst Ende des Jahres 2019 wieder verfügbar sein. GSK bestätigt, dass die Lieferengpässe nicht aus Gründen von Mängeln oder anderen Faktoren bezogen auf eine verminderte Qualität bestehen, sondern aufgrund von nicht ausreichenden Mengen der Inhaltstoffe. Einen Handlungshinweis zu alternativ-Impfstoffen vom Robert-Koch-Institut (RKI) oder der STIKO gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Circa neun Millionen Dosen des Herpes Zoster Impfstoffes wurden bisher weltweit verabreicht. Für einen vollständigen und langanhaltenden Impfschutz mit Shingrix sind zwei Dosen erforderlich. Laut Fachinformation muss die zweite Dosis innerhalb von zwei bis sechs Monaten gegeben werden. Der Arzt sollte sicherstellen, dass er jeden Patienten zweimalig impfen kann, bevor er bei weiteren Patienten mit der Impfung beginnt.

Seit Mai 2018 hat GlaxoSmithKline (GSK) den rekombinanten Totimpfstoff Shingrix auf dem Markt. Die Änderung der Schutzimpfungs-Richtlinie und der Kostenübernahme ist ein Ritterschlag für die Vakzine. Hatte sich die STIKO im August 2017 gegen eine Empfehlung als Standardimpfung der bereits seit mehreren Jahren verfügbaren Lebendvakzine Zostavax (MSD) ausgesprochen. Die Experten führten als Begründung an, dass das Risiko, an Herpes Zoster zu erkranken, im Alter zunimmt, aber die Wirksamkeit des Impfstoffes ab.

Zur Risikogruppe, die bereits ab einem Alter von 50 Jahren zu Lasten der Kasse immunisiert werden kann, gehören Personen mit einer Grunderkrankung, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung darstellt. Dazu gehören beispielsweise:

  • angeborene beziehungsweise erworbene Immmundefiziens/Immunsuppression
  • HIV-Infektion
  • Rheumatoide Arthritis-Medikament
  • systemischer Lupus erythematodes
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Asthma bronchiale
  • chronische Niereninsuffizienz
  • Diabetes mellitus

In einer früheren Version des Beitrags hieß es, dass „neun Millionen Dosen weltweit benötigt werden.“ Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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