Reproduktionsmedizin

JQ1 bremst Spermienreifung dpa, 17.08.2012 11:32 Uhr

Berlin - 

US-Forscher sind der „Pille für den Mann“ einen Schritt näher gekommen. Das aus der Krebsforschung bekannte Molekül JQ1 hemmte im Tierversuch die Reifung von Spermien. Als Inhibitor wirkt die Substanz auf eine Gruppe von Eiweißen, zu der auch BRDT gehört, das wichtig für die Spermienentwicklung ist.

Nach der Injektion in den Brauchraum von Mäusen gelangte das Molekül über das Blut an den Ort der Spermienentwicklung im Mäuse-Hoden. Dort reduzierte es die Zahl der Spermien und deren Bewegungsfähigkeit. Die Tiere wurden unfruchtbar.

Sexualtrieb und Hormonwerte wurden nicht beeinträchtigt, und nach Absetzen der Substanz entwickelten sich die Spermien wieder ganz normal. Auch beim späteren Nachwuchs der Mäuse entdeckten die Forscher keine ungewollten Auswirkungen.

JQ1 wird seit Jahren erforscht. Da das Molekül an mehreren Stellen eingreife, könne es selbst nicht zu einem Verhütungsmittel werden, betonen die Mediziner. Mit den Erkenntnissen ließen sich aber möglicherweise eines entwickeln. Das Team um Professor Dr. Martin Matzuk vom Baylor College of Medicine in Houston hat die Ergebnisse im Fachjournal „Cell“ veröffentlicht.