Jext ist wieder verfügbar Sandra Piontek, 28.07.2022 15:08 Uhr
Laut Alk-Abelló sind aktuell alle Jext-Pens in den Stärken 150 µg sowie 300 µg wieder lieferbar. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu schwankenden Verfügbarkeiten des Notfallmedikaments für Allergiker:innen, sodass sogar eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde.
Aktuell könne eine Verknappung beobachtet werden; damit sei die Verfügbarkeit ausreichender Mengen an Alternativarzneimitteln zur Kompensation der eingeschränkten Verfügbarkeit nicht gewährleistet, so das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Ausnahmegenehmigung
Kürzlich wurde deshalb für Jext zu 150 μg und 300 μg eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Bis Ende Juli können demnach Packungen à 300 μg in den Chargen H5106 und H5227 in Umlauf gebracht werden, deren Haltbarkeit zwar verkürzt ist, aber trotzdem den aktuellen Vorgaben entspricht. Bei der Variante à 150 μg gilt dies für die Charge H5342 bis zum 31. August.
Jext wird zur Notfallbehandlung von schweren allergischen Reaktionen infolge von Insektenstichen oder -bissen, Nahrungsmittel- sowie Arzneimitteleinnahmen und anderen Allergenen eingesetzt. Allergiker:innen sind im Falle eines anaphylaktischen Schocks auf einen Adrenalin-Pen angewiesen. Kommt es zu einem solchen Schock, besteht Lebensgefahr.
Update anaphylaktischer Schock
Die anaphylaktische Reaktion beruht auf einer Antigen-Antikörper-Reaktion des Soforttyps: Die eingedrungenen Allergene werden vom Körper als Fremdstoff erkannt, darauf folgt die Bildung von Antikörpern. Beim nächsten Kontakt reagiert das Immunsystem innerhalb von Minuten mit einer heftigen Schockreaktion: Die Blutgefäße weiten sich, Wasser strömt aus den Gefäßen und der Blutdruck sackt ab. Der gesamte Organismus reagiert und sowohl Haut wie auch Atemwege, Magen-Darm-Trakt und das Herzkreislauf-System können betroffen sein. Auf der Haut kann es zu Ausschlag und Quaddelbildung mit Juckreiz und Rötungen kommen. Auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind möglich. Mund, Nase und Augen können jucken, kribbeln oder brennen.
Im Verlauf können die Schleimhäute anschwellen. Dadurch kann es zu Luftnot und Engegefühl im Hals kommen. Sind die Atemwege betroffen, treten ebenfalls Symptome wie Heiserkeit und Husten auf. Im schlimmsten Fall bricht der Kreislauf komplett zusammen. Dann kommt es zu Schwindel und Benommenheit, unbehandelt folgen Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und Blutdruckabfall.