Zulassungserweiterung

Jardiance jetzt auch bei Herzinsuffizienz

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Berlin -

Boehringer Ingelheim erhält seitens der Europäischen Kommission eine Indikationserweiterung für Jardiance. Das Empagliflozin-haltige Arzneimittel kann somit auch Erwachsenen mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion verschrieben werden.

Jardiance (Empagliflozin, Boehringer Ingelheim) kann ab sofort auch bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) mit oder ohne Typ-2-Diabetes eingesetzt werden. Die neue Indikation basiert auf der Emperor-Reduced-Studie. Im Ergebnis zeigte sich, dass Jardiance eine signifikante relative Risikoreduktion von 25 Prozent im primären kombinierten Endpunkt erzielen konnte. Das Ergebnis der Studie war unabhängig davon, ob bei den Patient:innen ein Diabetes vorlag oder nicht.

Boehringer Ingelheim informiert darüber, dass die zentralen sekundären Endpunkte der Studie zeigen, dass die Therapie mit Empagliflozin das relative Risiko der ersten und wiederholten Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz um 30 Prozent reduzieren kann. Gleichzeitig wirkte sich das Medikament positiv auf den Rückgang der Nierenfunktion aus – dieser wurde signifikant verlangsamt.

Seit 2017 kann der Wirkstoff bei Typ-2-Diabetikern bereits zur Senkung von kardiovaskulären Ereignissen bei Diabetikern eingesetzt werden. Bisher war Jardiance zusammen mit Diät und Bewegung zur Senkung des Blutzuckers bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes zugelassen. Außerdem wird es verwendet, um das Risiko eines kardiovaskulären Todes bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes, bei denen kardiovaskuläre Erkrankungen bekannt sind, zu verringern. Es kann sowohl als Monotherapie verwendet werden, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit als ungeeignet erachtet wird, als auch zusätzlich zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Diabetes.

„Die neue Indikation ermöglicht neue therapeutische Optionen für Millionen von Menschen in Europa, die mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion leben", beurteilt Professor Dr. Michael Böhm, Mediziner am Universitätsklinikum des Saarlandes und der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes sowie Studienkoordinator der Emperor-Reduced-Studie für Deutschland, die Zulassungserweiterung. Unter Ejektionsfraktion versteht man ein Maß für die Herzfunktion. „Neue Therapien wie Empagliflozin können Leben retten und Menschen helfen, weniger Zeit im Krankenhaus und mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen."

Herzinsuffizienz ist die die häufigste Ursache für Hospitalisierungen in Europa. Aktuell geht man davon aus, dass die Prävalenz mit zunehmendem Alter der Bevölkerung steigt. Die fortschreitende, schwächende und potenziell tödliche Erkrankung ist aktuell nicht heilbar. Das Tückische an der Krankheit ist, dass sie zu Beginn unbemerkt verläuft. Unbehandelt schreitet die Erkrankung fort, sodass häufig erst im fortgeschrittenen Stadium mit einer Therapie gestartet wird. „Es handelt sich um eine weit verbreitete Erkrankung, von der weltweit 60 Millionen Menschen betroffen sind. Es wird erwartet, dass sie mit zunehmendem Alter der Bevölkerung zunimmt“, informiert Boehringer Ingelheim.

„Wir freuen uns, dass Empagliflozin nun auch in der Behandlung von Menschen mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion eingesetzt werden kann. Die Zulassung ist unabhängig davon, ob ein Diabetes vorliegt oder nicht und gilt für auch für Patient:innen mit einer Niereninsuffizienz bis zu einer eGFR von 20 ml/min/1,73m2. Damit schlagen wir ein neues Kapitel in der Behandlung der Herzinsuffizienz auf. Wir arbeiten weiter daran, Lösungen für Millionen von Menschen zu finden, die weltweit mit Herzinsuffizienz und anderen schweren Erkrankungen des Stoffwechsels, des Herzens und der Nieren leben“, berichtet Thomas Jensen, Head of Group Metabolism/Heart Failure, Boehringer Ingelheim.

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