Cortisol-Spiegel

Isturisa: Option bei Morbus Cushing

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Berlin -

Die US-Arzneimittelbehörde hat Novartis die Zulassung für Isturisa (Osilodrostat) erteilt: Der Wirkstoff stellt eine neue Therapieoption für Patienten mit Morbus Cushing dar, die sich entweder keiner Hypophysenoperation unterziehen können oder sich der Operation unterzogen haben, aber immer noch unter der Krankheit leiden.

Bei Morbus Cushing handelt es sich um eine seltene Erkrankung, bei der die Nebennieren zu viel Cortisol produzieren. Die Gründe können verschieden sein: Ist ein Tumor die Ursache, kommen eine Operation oder Bestrahlung in Frage, die pharmakologischen Optionen sind bisher jedoch begrenzt. Isturisa ist das erste von der FDA zugelassene Medikament, das diese Cortisol-Überproduktion direkt bekämpft, indem es das als „11-Beta-Hydroxylase“ bekannte Enzym blockiert und die Cortisolsynthese verhindert.

Senkung des Cortisolspiegels

„Die FDA unterstützt die Entwicklung sicherer und wirksamer Behandlungen für seltene Krankheiten. Diese neue Therapie kann Menschen mit Morbus Cushing helfen, einer seltenen Erkrankung, bei der eine übermäßige Cortisolproduktion ein Risiko für andere medizinische Probleme darstellt", sagte Mary Thanh Hai, Direktor des Office of Drug Evaluation II im FDA-Zentrum für Arzneimittelbewertung und -forschung. „Dieses Medikament hilft Patienten dabei, einen normalen Cortisolspiegel zu erreichen, und ist eine wichtige Behandlungsoption für Erwachsene mit Morbus Cushing.“ Deshalb erhielt Isturisa bereits die Orphan-Drug-Auszeichnung – einen Sonderstatus für Medikamente zur Behandlung einer seltenen Krankheit.

Häufig wird Morbus Cushing durch einen Hypophysentumor verursacht. Dieser setzt eine erhöhte Menge des Hormons Adrenocorticotropin frei. Dieses wiederrum regt die Nebenniere dazu an, eine übermäßige Menge Cortisol zu produzieren. Am häufigsten sind Erwachsene zwischen dem 30. Und 50. Lebensjahr von der Erkrankung betroffen. Frauen leiden rund dreimal häufiger an Morbus Cushing als Männer.

Schwere Folgeerkrankungen möglich

In Folge der Erkrankung können weitere gesundheitliche Probleme entstehen, wie beispielsweise Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Blutgerinnsel in Beinen und Lunge, Knochenschwund und Knochenbrüche, ein geschwächtes Immunsystem oder auch psychische Beschwerden wie Depressionen. Zudem verändert sich der Körper: Patienten leiden typischerweise unter dünnen Armen und Beinen, einem runden, roten, vollen Gesicht und vermehrtem Fett um den Hals. Zudem entwickeln Betroffene häufig leichter Blutergüsse oder auch violette Dehnungsstreifen, außerdem haben sie eine schwache Muskelausprägung.

Die Zulassung von Isturisa beruht auf einer Studie mit 137 erwachsenen Patienten – etwa drei Viertel davon Frauen – mit einem Durchschnittsalter von 41 Jahren. Die Mehrheit der Patienten hatte sich entweder bereits einer Hypophysenoperation unterzogen, die nicht den gewünschten Erfolgt brachte, oder eine Operation kam für sie nicht in Frage. In der 24-wöchigen einarmigen, offenen Phase erhielten alle Patienten zweimal täglich eine Anfangsdosis von 2 mg Osilodrostat, die alle zwei Wochen bis auf 30 mg zweimal täglich erhöht werden konnte. Am Ende der 24 Wochen hatte etwa die Hälfte der Patienten einen Cortisolspiegel innerhalb normaler Grenzen. Nach diesem Zeitpunkt nahmen 71 Patienten, die in den letzten 12 Wochen keine weiteren Dosiserhöhungen benötigten und das Medikament tolerierten, an einer achtwöchigen, doppelblinden, randomisierten Entzugsstudie teil, in der sie entweder Isturisa oder ein Placebo erhielten. Von den Patienten, die weiter Osilodrostat erhielten, wiesen 86 Prozent normale Cortisolspiegel auf, bei der Vergleichsgruppe mit Placebo waren es nur noch 30 Prozent.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Nebenniereninsuffizienz, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Müdigkeit und Ödeme. Außerdem kann es unter der Einnahme zu Hypokortisolismus, QT-Verlängerungen im EKG und Erhöhungen der Vorläufer für Nebennierenhormone und Androgene kommen.

 

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