Prostatakrebs

Isoflavon gegen Tumorwachstum dpa/APOTHEKE ADHOC, 18.06.2009 14:55 Uhr

Göttingen/Berlin - 

Bei der Suche nach neuen Wirkstoffen sind Pflanzen noch immer eine wichtige Fundgrube: Wissenschaftler der Universität Göttingen untersuchen derzeit den Wirkstoff Tectorigenin aus der Wurzel des Liliengewächs Belamcanda chinensis, der in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrhunderten verwendet wird. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe hoffen die Forscher, ihn eines Tages gegen metastasierenden Prostatakrebs einsetzen zu können. Erste Experimente seien vielversprechend verlaufen.

Bei Tectorigenin handelt es sich um Phytoöstrogen. Es greift den Forschern zufolge in Östrogen-Signalwege ein, die eine wachstumshemmende Wirkung auf den Tumor haben. Im Labor habe der Wirkstoff das Wachstum von Krebszellen gehemmt und in Tierversuchen die Ausbreitung eines Tumors verlangsamt. Bis zur Erprobung in klinischen Studien besteht aber noch weiterer Forschungsbedarf.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland. Jährlich gibt es mehr als 58.000 Neuerkrankungen. Rund 11.600 Betroffene sterben an einem bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse. Wenn der Tumor früh genug erkannt wird, sind die Heilungschancen nach Angaben der Krebshilfe zwar meistens sehr gut. Sobald sich jedoch Metastasen gebildet haben, gebe es nur noch wenige Therapiemöglichkeiten.