Antimykotika

FDA: Isavuconazol vor Zulassung

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Berlin -

In US-Kliniken könnte bald ein neues Antimykotikum gegen invasive

Aspergillosen zur Verfügung stehen. Die Arzneimittelbehörde FDA hat für

den Wirkstoff Isavuconazol nach dem beschleunigten Zulassungsverfahren

auch die Einstufung als Orphan-drug genehmigt. Damit könnten die

Hersteller Basilea und Astellas ihr Produkt schneller auf den Markt

bringen und sieben Jahre lang exklusiv vermarkten.

Isavuconazol ist ein sowohl intravenös und oral verabreichbares Breitspektrum-Antimykotikum, das derzeit in mehreren Phase-III-Studien für die Behandlung schwerer invasiver Pilzinfektionen untersucht wird. Zwei Studien zur Wirksamkeit bei Aspergillosen sollen in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Anfang 2014 könnte damit die Zulassung beantragt werden.

In einer weltweit durchgeführten, doppelt verblindeten und randomisierte n Studie wird die einmal tägliche Gabe von Isavuconazol über 84 Tage mit der zweimal täglichen Gabe von Vfend (Voriconazol, Pfizer) bei der Erstbehandlung invasiver Pilzinfektionen durch Aspergillus oder andere Schimmelpilze verglichen. Insgesamt wurden knapp 530 Patienten in die Studie eingeschlossen. Primärer Endpunkt der Studie ist die 42-Tage- Gesamtsterblichkeit, auf deren Basis die therapeutische Äquivalenz gezeigt werden soll.

Eine zweite, offene Studie untersucht den Wirkstoff bei Patienten mit invasiven Infektionen durch seltenere, aber häufig tödliche Schimmelpilze, Hefen oder dimorphe Pilze sowie bei Aspergillose-Patienten mit bereits eingeschränkter Nierenfunktion. Weil Isavuconazol wasserlöslich ist und keine Solubilisatoren braucht, hoffen die Hersteller auf einen besonderen Nutzen bei dieser Zielgruppe.

Laut Basilea treten invasive Aspergillosen bei 5 bis 13 Prozent der Patienten mit Knochenmarkstransplantation auf, bei 5 bis 25 Prozent nach Herz- oder Lungentransplantationen und bei 10 bis 20 Prozent der Patienten, die wegen einer Leukämie eine intensive Chemotherapie erhalten. Die Sterberaten liegen bei 34 bis 58 Prozent.

Eine weitere doppelt verblindete, randomisierte Studie zur Behandlung von systemischer Candidose und weiterer invasiver Candida-Infektionen läuft noch; hier wird Isavuconazol sowohl oral als auch intravenös gegen Cancidas (Caspofungin, MSD) und nachfolgend Vfend geprüft.

In früheren Untersuchungen zeigte Isavuconazol laut Basilea in vitro und in vivo eine exzellente Abdeckung von Hefen wie Candida und Schimmelpilzen wie Aspergillus. In-vitro gilt demnach auch die Aktivität gegenüber weniger häufigen, aber oft zu tödlich verlaufenden Erkrankungen führenden Pilzen, wie beispielsweise der Gattung Mucorales, als belegt.

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