Jevtana ist seit März 2011 für die Behandlung von Männern mit hormonrefraktären metastasiertem Prostatakarzinom zugelassen, die mit Docetaxel vorbehandelt wurden. Das IQWiG bewertete den Zusatznutzen getrennt für zwei Patientengruppen: Bei Patienten, die nicht weiter mit Docetaxel behandelt werden können, verglichen die Arzneimittelprüfer eine Kombination aus Jevtana, Prednison und einer Symptombehandlung mit einer Therapie aus Mitoxantron in Kombination mit Prednison und einer Symptomverhandlung. In der zweiten Gruppe mit Patienten, für die Docetaxel weiter in Frage kommt, wurde Docetaxel in Kombination mit Prednison oder Prednisolon als Vergleichstherapie festgelegt.

Für Patienten der ersten Gruppe bescheinigten die Wissenschaftler Jevtana eine Erhöhung der Überlebenschancen. Beim Einfluss auf Schmerzen gab es demzufolge keinen relevanten Unterschied. Allerdings traten unter Jevtana Nebenwirkungen wie schwere Durchfälle, Anämien oder Neutropien häufiger auf. Für Patienten unter 65 Jahre sehen die Wissenschaftler allerdings lediglich Anhaltspunkte für einen Zusatznutzen, der anhand der Daten nicht quantifizierbar sei.

Für Patienten der zweiten Gruppe, die noch mit Docetaxel behandelt werden können, ist kein Zusatznutzen belegt, weil ausreichende Daten fehlten. Sanofi habe in seinem Dossier keine entsprechenden Daten vorgelegt.

Sanofi kann eine Stellungnahme zu den Bewertungen einreichen, anschließend muss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) über den Zusatznutzen entscheiden. Bei einem positiven Bescheid kann der Hersteller mit den Krankenkassen in Preisverhandlungen treten.