Insuman infusat von Sanofi ist seit Februar von einem Lieferengpass betroffen, der laut Informationen vom Hersteller bis Juni 2025 andauern könnte. Dabei gebe es mehrere Behandlungsalternativen für Patient:innen die mit externen tragbaren Insulinpumpen versorgt werden.
Seit Kurzem gibt es einen Lieferengpass bei Insuman Infusat (Humaninsulin) 100 I.E./mL Injektionslösung in einer Durchstechflasche zu 3 x 10 ml. Insuman Infusat wurde für den Einsatz in externen, tragbaren Insulinpumpen entwickelt. Eingesetzt wird es zur Senkung eines zu hohen Blutzuckerspiegels bei einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus.
Das Humaninsulin, abgegeben über die Insulinpumpe, ist dabei kurz wirksam und sorgt für einen raschen Wirkungseintritt. Mittels Insulinpumpen kann der sogenannte Basalbedarf des Körpers gedeckt werden und so die Lebensqualität Betroffener erheblich verbessern. In der Regel kommt es durch die dauernde Insulinabgabe zu weniger stark schwankenden Werten und gefährlichen Unterzuckerungen: der Stoffwechsel ist insgesamt besser eingestellt.
Da der Lieferengpass von Insuman Infusat voraussichtlich noch bis Juni 2025 anhalten wird, sollen Patient:innen mit einer intraperitonealen Pumpe wenn möglich auf andere geeignete Insuline umgestellt werden. „Es gibt mehrere geeignete Behandlungsalternativen für Patienten, die je nach Insulinart die Behandlung wechseln müssen. Welche Option die beste ist, entscheidet der behandelnde Arzt und hängt von den Bedürfnissen des einzelnen Patienten ab“, informiert Sanofi. Die Umstellung sollte unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal und genauer Überwachung des Blutzuckerspiegels erfolgen.
Achtung: Die Insulinbehandlung darf nicht unterbrochen werden, dies ist potenziell lebensbedrohlich. Die Umstellung der Therapie auf alternative Insulinformulierungen ist unbedingt nötig, um Hyperglykämie und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Im Dezember wurde in Deutschland der Vertrieb der Insuman Infusat Patronen eingestellt. Sanofi informierte hierzu über fehlende Alternativen zu Teilen der Primärverpackung: Die Patrone werde aus technischen Gründen von Zulieferern nicht mehr produziert. Ausweichpatronen würden nicht den Anforderungen an das Produkt und die Funktion entsprechen. Laut Hersteller sei folglich die Nachfrage an Insuman Infusat Durchstechflaschen unverhältnismäßig gestiegen.
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