Studie

Insulinpumpe: Vorteile für junge Diabetiker

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Berlin -

Kinder mit Diabetes Typ 1, die ihr Insulin über eine Pumpe bekommen, haben seltener mit schweren Unterzuckerungen zu kämpfen. Darauf weist die Deutsche Diabetes Gesellschaft anlässlich einer aktuellen Studie hin. Für die Untersuchung wurden in 350 Diabetes-Zentren 19.628 Kinder bis zum Alter von 20 Jahren untersucht.

Die Hälfte von ihnen spritzte das Insulin, die andere Hälfte wurde über eine Pumpe versorgt. Bei den Patienten mit der Pumpe traten seltener schwere Unterzuckerungen und Stoffwechselentgleisungen auf, sie brauchten weniger Insulin, und ihr mittlerer Blutzuckerwert war niedriger als in der Vergleichsgruppe. Sie nahmen nicht mehr an Gewicht zu.

Bei jungen Kindern habe die Pumpe zudem den Vorteil, dass sich die Insulinzufuhr besser steuern lässt als mit Injektionen, erläutert
Studienautorin Professor Dr. Beate Karges von der RWTH Aachen.

„Die Ergebnisse der Studie bestätigen, was wir schon angenommen hatten“, sagt Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Diabetes-Hilfe. So konnte bereits eine schwedische Beobachtungsstudie mit rund 18.000 Patienten zeigen, dass es bei einer Pumpentherapie im Vergleich zu mehrfach täglichem Spritzen beispielsweise zu weniger Herzerkrankungen kam. „In der Studie starben sogar weniger Patienten, die eine Insulinpumpe trugen.“

Bisher gab es die Sorge, dass der Stoffwechsel bei Patienten mit einer Pumpe häufiger entgleisen könnte oder dass diese Patienten an Gewicht zunehmen. Beides hat die aktuelle Studie nicht bestätigt. Sie wurde im Oktober im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht.

Patienten mit Insulinpumpen tragen einen kleinen Katheter im Unterhautfettgewebe. Darüber versorgt die Pumpe den Körper kontinuierlich mit Insulin. Bei Kindern kommen die Pumpen bereits häufig zum Einsatz: Über 85 Prozent der Patienten unter sechs Jahren werden der Deutschen Diabetes Gesellschaft zufolge so behandelt.

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