Das Schlafmittel Piromelatine hat positive Ergebnisse in einer Phase-III-Studie gezeigt. Gegenüber Placebo konnte das Präparat des Pharmaunternehmens Neurim sowohl den Schlaferhalt als auch die Schlafdauer verbessern.
In der klinischen Studie hatten 120 erwachsene Patienten entweder Piromelatine oder Placebo erhalten. Die Probanden litten an primärer Insomnie. Bei dieser Form der Schlaflosigkeit kann keine organische oder psychiatrische Erkrankung festgestellt werden.
Die Patienten erhielten 20 oder 50 Milligramm des Wirkstoffs oder Placebo über vier Wochen. Laut Neurim verbesserte Piromelatine den Schlaferhalt, insbesondere in den ersten sechs Stunden. Nahmen Patienten 50 Milligramm ein, verbesserten sich zudem die Schlafeffizienz, die gesamte Schlafdauer und der Tiefschlaf. Auch in der Placebo-Gruppe seien subjektive Verbesserungen gemessen worden.
Die Wissenschaftler untersuchten zudem die Hirnströmungen der Patienten mittels Elektroenzephalographie. Demnach verbesserte Piromelatine die Delta-Wellen im Tiefschlaf. Zudem reduzierte das Präparat die Beta-Wellen. Diese können einen Hinweis auf Erregungsmuster der Hirnrinde und somit den Schlaferhalt geben.
Piromelatin wirkt agonistisch an den Melatonin-Rezeptoren MT1 und MT2. Zusätzlich beeinflusst der Wirkstoff den Serotoninrezeptor 5HT1A und den Dopaminrezeptor. Dadurch hat Piromelatin laut Hersteller auch eine angstlösende und schmerzlindernde Wirkung.
APOTHEKE ADHOC Debatte