Wirkstoffentwicklung

Insekten produzieren Antibiotika APOTHEKE ADHOC, 08.09.2010 14:00 Uhr

Berlin - 

In Geweben von Insekten haben britische Wissenschaftler antibiotische Substanzen gefunden, die selbst gegen resistente Erreger wirksam sind. Die Stoffe wurden in Gehirn und Nervenzellen von Kakerlaken und Heuschrecken entdeckt und könnten einen Ansatz für die Entwicklung von Antibiotika gegen multiresistente Keime sein. Das teilte die Universität Nottingham mit.

In Versuchen wurden selbst Bakterien wie der multiresistente Staphylococcus aureus (MRSA) sowie Escherichia coli durch das Hirn- und Nervengewebe der Insekten zu mehr als 90 Porzent abgetötet. Menschliche Zellen wurden dagegen nicht beeinflusst. Insgesamt neun verschiedene keimtödende Moleküle haben die Wissenschaftler identifiziert. Nun wird geprüft, wie und warum die Substanzen keimtötend wirken.

Nach Aussagen der Wissenschaftler ist es keine Überraschung, dass Insekten antibiotische Stoffe synthetisieren. Sie lebten häufig in einer unhygienischen Umgebung, wo sie auf Bakterien und andere pathogene Keime träfen. Dass sie gegen die Mikroorganismen eigene Waffen entwickelt hätten, sei logisch.