Der Innovationspreis im Bereich Klinische Pharmazie ging in diesem Jahr an zwei Teams: Die Klinikapotheker der Universitätsmedizin Mainz und des Universitätsklinikums München erhielten die mit je 7500 Euro dotierte Auszeichnung.
Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) verlieh den von Sanofi gestifteten Preis beim 41. Wissenschaftlichen Kongress des Verbands in Aachen. Der Konzern hat den Preis in diesem Jahr zum 14. Mal ausgeschrieben. „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte Frank Koch, der Sanofi in der fünfköpfigen Jury vertreten hat. Die beiden eingereichten Projekte hätten sich in Bezug auf ihren innovativen Ansatz in nichts nachgestanden. Daher hat die Jury – wie zuletzt vor acht Jahren – entschieden, beide Ideen zu prämieren.
Die Preisträger aus Rheinland-Pfalz haben eine internetfähige Version des Medikationsplans entwickelt. Die Arbeit „Vernetzte Arzneimitteltherapiesicherheit mit dem elektronischen Medikationsplan in Rheinland-Pfalz“ stand unter der Leitung von Professor Dr. Irene Krämer und Dr. Claudia Mildner.
Die Klinikapotheker testeten ihren Medikationsplan im Diakonie-Krankenhaus Bad Kreuznach, im Katholischen Klinikum Koblenz, im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, im Westpfalzklinikum Kaiserslautern und in der Universitätsmedizin Mainz. Die Stammapotheker und Hausärzte der Patienten wurden in das Projekt eingebunden.
Ausgangssituation für die Entwicklung des Plans war der Wechsel der Patienten zwischen der niedergelassenen und stationären Behandlung. Denn dieser Wechsel ist oft mit Änderungen der Arzneimitteltherapie verbunden. Zu wenig Kommunikation zwischen den Sektoren und fehlende elektronische Medien könnten zu weniger Arzneimitteltherapiesicherheit bei den Patienten führen. „Die entwickelte Lösung stellt eine von den teilnehmenden Patienten und den Leistungserbringern akzeptierte Informations- und Beratungsgrundlage dar“, begründete die Jury.
Die Preisträger aus München unter der Leitung von Dr. Yvonne Marina Hopf arbeiten interdisziplinär: Sie haben gemeinsamen Unterricht für Humanmedizin- und Pharmaziestudenten am Krankenbett der Patienten entwickelt. Die prämierte Arbeit heißt: „POP Art – Patienten-orientierte Pharmazie für Ärzte und Apotheker: Ein interprofessionelles Lernprojekt in Klinischer Pharmazie – Projektbericht über einen neuen Ansatz für die Lehre in Klinischer Pharmazie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München“.
Das Projekt soll sowohl den Praxisbezug des Studienganges Pharmazie erhöhen als auch bereits im Studium den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen Apotheker und Arzt fördern. Die Pilotstudie war der erste Schritt, um festzustellen, ob ein solches interprofessionelles Projekt überhaupt umsetzbar ist. Die Teilnehmer beider Studiengänge sind begeistert; sie wünschten sich eine Verankerung des Projektes in ihrem Curriculum.
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