Nierenzellkarzinom

Inlyta als Plan-B für Sutent

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Berlin -

Erwachsene Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen das Pfizer-Mittel Sutent (Sunitinib) nicht anschlägt, können künftig mit einem anderen Zytostatikum des US-Pharmakonzerns therapiert werden: Das bereits in den USA zugelassene Krebsmittel Inlyta (Axitinib) hat eine Zulassungsempfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA als Orphan drug erhalten. Der Proteinkinase-Inhibitor soll die Tumorprogression verhindern, wenn die Behandlung mit Sunitinib oder einem Zytokin ohne Erfolg war.

 

Inlyta hemmt selektiv die vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren VEGF-1,- 2 und -3. Dadurch wird die Bildung neuer Blutgefäße unterbunden, das Tumorwachstum wird gehemmt. Bei Patienten, die mit Sunitimib vorbehandelt wurden, konnte Inlyta in Studien die Krankheitsprogression verzögern; nach erfolgloser Zytokin-Therapie konnte außerdem das Überleben verbessert werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind bei mehr als 20 Prozent aller Patienten Durchfall, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Hand-Fuß-Syndrom und Verlust der Stimme.

Da der Wirkstoff über Cytochrom-P-450 (CYP) abgebaut wird, soll die gleichzeitige Behandlung mit weiteren Inhibitoren und Induktoren der Enzyme CYP3A4 und CYP3A5 vermieden werden. Inlyta wird als Filmtablette mit 1 beziehungsweise 5 Milligramm angeboten.

Für Pfizer ist Inlyta nicht der erste Vertreter aus dieser Wirkstoffgruppe. Der Pharmakonzern hatte mit Sutent und Torisel (Temsirolimus) bereits 2006 beziehungsweise 2007 zwei Angiogenese-Hemmer auf den Markt gebracht. Bereits seit 2005 vertreibt Bayer Nexavar (Sorafenib), Novartis folgte 2009 mit Afinitor (Everolimus), GlaxoSmithKline (GSK) 2010 mit Votrient (Pazopanib).

 

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