Neben Byetta/Bydureon (Exenatid, Lilly) und Victoza (Liraglutid, Novo Nordisk) könnte es bald ein neues Antidiabetikum aus der Gruppe der Inkretin-Mimetika geben: Der französische Pharmakonzern Sanofi hat bei der europäischen Arzneimittelagentur EMA die Zulassung für Lyxumia (Lixisenatid) beantragt.
Das Peptid wurde vom dänischen Pharmaunternehmen Zealand entwickelt und an Sanofi lizensiert. In neun Studien wurde die Wirksamkeit und Sicherheit an 4300 Patienten untersucht. Das Phase-III-Programm soll im kommenden Frühjahr von Sanofi zum Abschluss gebracht werden.
Inkretin-Mimetika sind langwirksame Analoga des Peptidhormons Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1), das unter anderem die Insulinproduktion und -freisetzung fördert, die Glucagon-Produktion drosselt und die Magenentleerung verzögert. Die Präparate müssen subcutan injiziert werden, Byetta zweimal täglich, Bydureon einmal wöchentlich, Victoza und Lyxumia einmal täglich. Zugelassen sind die Wirkstoffe zur Behandlung von Typ-II-Diabetikern, bei denen mit der maximal verträglichen Dosis von oralen Antidiabtike der Blutzucker nicht angemessen kontrolliert werden kann. Die Präparate werden in Kombination mit Metformin, Sulfonylharnstoffen oder einer Kombination aus beidem eingesetzt.
Nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aus dem Jahr 2008 dürfen Ärzte Byetta nur an Patienten mit Hypoglykämiegefährdung verordnen, da Exenatid glucoseabhängig wirkt.
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