Influenza

RKI: Grippeimpfstoff wirkt nicht optimal dpa/APOTHEKE ADHOC, 05.01.2015 14:13 Uhr

Berlin - 

Die Grippeimpfstoffe dieser Saison wirken offenbar nicht optimal. Bei dem A(H3N2)-Typ müsse mit einer schwächeren Wirksamkeit gerechnet werden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Die Einschätzung der Experten beruhe auf Daten aus den USA und mehreren europäischen Ländern – darunter auch Deutschland. 

Grippeviren unterliegen einer ständigen genetischen Veränderung. Daher werde auch die Zusammensetzung des Impfstoffes jedes Jahr neu geprüft, erklärte ein RKI-Experte. Die Untersuchung der bislang zirkulierenden Viren zeigte aber, dass der Impfstoff nicht optimal zu den Viren des Typs A(H3N2) passe.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf bestätigte, dass sich Unterschiede zwischen Impfstoff und Erreger des Subtyps andeuteten. Die Infektionszahlen seien in Europa zwar gestiegen, blieben aber dennoch niedrig.

Der Virustyp A(H3N2) sei in Deutschland und mehreren anderen Ländern am weitesten verbreitet und habe schon häufiger zu schweren Grippewellen geführt, hieß es beim RKI. Da die Impfstoffe aber vor den anderen Viren schützten, empfiehlt das Institut trotz der schwächeren Wirksamkeit eine Immunisierung.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte im März die aktuelle Empfehlung für die Zusammensetzung des Impfstoffs gegen saisonale Influenza bekannt gegeben, die auf den WHO-Vorgaben basiert. Impfstoffe, die drei Antigene enthalten, müssen demnach aus den folgenden Subtypen zusammengesetzt sein: A/California/7/2009 (H1N1)pdme09, A/Texas/50/2012 (H3N2) und B/Massachusetts/2/2012. Für tetravalente Impfstoffe wurde erneut der Subtyp B/Brisbane/60/2008 vorgegeben.

Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich somit eine leichte Änderung beim Typ A(H3N2): Statt A/Texas/50/2012 (H3N2) war für die Saison 2013/14 kein bestimmtes, sondern ein A(H3N2)-Virus vorgeschrieben, das dem Subtyp A/Victoria/361/2011 ähnelte. Bereits damals war allerdings der nun vorgeschriebene Typ empfohlen worden.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte bis Anfang November insgesamt 17,5 Millionen Impfstoffdosen freigegeben. Das ist der zweitniedrigste Wert seit der Saison 2006/2007. Lediglich in der Saison 2012/2013 waren mit 17,1 Millionen Impfstoffen etwas weniger Dosen freigegeben worden. In den meisten Jahren wurden zwischen 20 und 25 Millionen Impfstoffdosen vom PEI freigegeben.