Frühstart für Grippeimpfstoffe APOTHEKE ADHOC, 27.08.2014 09:08 Uhr
In den Apotheken hat die Grippesaison in diesem Jahr früh begonnen: Nach Sanofi Pasteur MSD hat bioCSL mitgeteilt, seinen Impfstoff Afluria bereits ausgeliefert zu haben. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bereits Mitte August mehr als 10,8 Millionen Impfdosen freigegeben – im vergangenen Jahr hat es zu diesem Zeitpunkt noch keine Influenza-Impfstoffe auf dem deutschen Markt gegeben.
Die ersten Impfstoffdosen hat das PEI Anfang Juli freigegeben. Ende Juli waren es dann rund zwei Millionen Dosen – und Ende der ersten Augustwoche 8,3 Millionen Dosen. Im vergangenen Jahr hatte das PEI erst in der letzten Augustwoche knapp 7 Millionen Dosen freigegeben, in der gesamten Saison waren es 21,8 Millionen Dosen.
Mit insgesamt 17,1 Millionen Impfstoffdosen wurden in der Saison 2012/2013 die wenigsten Impfstoffe vom PEI freigegeben. 2007/2008 waren es knapp 30,2 Millionen Dosen, das ist Rekord seit 2002.
Der Impfstoff setzt sich in dieser Saison laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus den Antigenen weltweit zirkulierender Varianten der Viren A/California/07/2009 (H1N1) pdm 09, A/Texas/50/2012 (H3N2) und B/Massachusetts/2/2012 oder ähnlichen zusammen. Für quadrivalente Impfstoffe empfiehlt die WHO außerdem eine Variante von B/Brisbane/60/2008.
Sanofi Pasteur hat Mitte August mit der Auslieferung des Impfstoffs Vaxigrip begonnen. Für Verwirrung sorgte bei den Apothekern das neue Bestellportal vaxigrip.de: In den Ausschreibungsgebieten Bayern, Nordbaden, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren die Apotheker angehalten, nur über die Online-Plattform zu bestellen. Einige Großhändler haben bereits angenommene Bestellungen daraufhin storniert.
Afluria ist laut bioCSL über den Großhandel verfügbar. Der Hersteller hat in Sachsen den Zuschlag für Impfstoffe ohne Kanüle erhalten. Außerdem ist bioCSL Kooperationspartner der Dienstleistungs-Service-Center GmbH (DSC), einem Tochterunternehmen des Berliner Apothekervereins, bei der Versorgung der Apotheken in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Vergleichbare Kooperationen gibt es laut bioCSL mit den Apothekerverbänden in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In diesen Bundesländern haben die Kassen die Impfstoffversorgung nicht ausgeschrieben. Stattdessen haben die Apothekerverbände Pauschalen für die Versorgung ausgehandelt – unabhängig vom Impfstoffhersteller.