Im vergangenen Jahr hat es nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland so viele Masernerkrankungen gegeben wie selten zuvor. 2265 Fälle sind dem Institut gemeldet worden. In Berlin habe es einen besonders großen Ausbruch gegeben.
Die Zahl der Fälle schwanke stets sehr. So registrierte das RKI im Jahr 2014 nur 442 Erkrankungen, 2012 sogar nur 165. Dazwischen, im Jahr 2013, waren es 1769. Auch im Jahr 2006 war die Zahl mit 2308 Fällen vergleichsweise hoch. Die Meldepflicht gibt es erst seit dem Jahr 2001.
Im vergangenen Jahr hatte es vor allem in Berlin und Sachsen Masernausbrüche gegeben. Experten werten den Ausbruch in der Hauptstadt als einen der größten in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren. Die Hauptgründe für dessen Stärke und Dauer sehen sie neben Unwissenheit in der Bevölkerung in großen Impflücken bei jüngeren Erwachsenen.
Union und SPD hatten deshalb darauf gedrängt, den Impfschutz in Deutschland zu verstärken. Die Union hatte sich Ende 2015 für eine gesetzliche Impfpflicht für Kleinkinder ausgesprochen. Die Bundesregierung soll demnach Pflichtimpfungen unter anderem gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken einführen.
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