Infektionskrankheiten

Lieferengpässe bei Tollwut-Impfstoffen

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Berlin -

In Deutschland ist der Tollwut-Impfstoff knapp: Apotheken können die Präparate weder vom Großhandel noch von den Herstellern beziehen. Patienten, die sich gegen die Infektionskrankheit schützen wollen, müssen sich noch etwas gedulden: Die Lieferprobleme sollen in den kommenden Wochen behoben sein. Laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wurden mehrere Chargen freigegeben.

Bundesweit besitzen zwei Unternehmen eine Zulassung für den Monokomponentenimpfstoff: Novartis vertreibt Rabipur, Sanofi Pasteur MSD den Impfstoff HDC. Der Rabipur-Reimport von Eurim ist seit der Zulassung im Mai 2011 nach Firmenangaben bislang noch gar nicht auf dem Markt gewesen.

Laut PEI ist es nur zu „kurzfristigen Lieferengpässen“ durch die beiden Hersteller gekommen. Apotheken berichten anderes. Im Laufe des Monats sollen die Apotheken wieder auf den Impfstoff zugreifen können. „Ich rechne damit, dass die Impfstoffe in den nächsten zwei bis drei Wochen am Markt erscheinen“, sagt eine PEI-Sprecherin.

Von den aktuellen Lieferengpässen wollen die Hersteller nichts wissen. Der Impfstoff sei lieferbar, sagt ein Novartis-Sprecher. Auch bei Sanofi Pasteur MSD gibt man sich lieferfähig: „Wir können unsere Stammkunden bedienen und treten in Notfällen ein“, so eine Konzernsprecherin.

Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge besteht derzeit kein Risiko, sich in Deutschland mit klassischer Tollwut bei einem Wildtier zu infizieren. Allerdings solle die Gefährdung durch Fledermaus-Tollwut oder bei Reisen in Endemiegebiete nicht unterschätzt werden.

Das RKI empfiehlt deshalb neben Reisenden auch Tierärzten, Jägern, Forstpersonal und anderen Menschen, die in Gefahrenregionen in Kontakt mit Wildtieren stehen, eine Impfung.

Die heutigen Impfstoffe seien in der Wirksamkeit und Verträglichkeit deutlich verbessert. Nebenwirkungen können demnach gerötete, geschwollene oder schmerzende Impfstellen oder grippeähnliche Symptome seien. Komplikationen treten eher nach Auffrischimpfungen auf.

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