In-vitro: Umckaloabo wirkt gegen Coronaviren APOTHEKE ADHOC, 01.11.2021 11:38 Uhr
In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Hersteller potenziell wirksame Stoffe aus dem OTC-Bereich auf eine Wirksamkeit gegen Sars-CoV-2 getestet. Dabei fallen die Ergebnisse bei In-vitro-Untersuchungen oft positiv aus. So auch beim Phytopharmakon Umckaloabo – das Arzneimittel mit Pelargonium-Extrakt zeigt eine antivirale Wirksamkeit.
Umckaloabo (Dr. Willmar Schwabe) wird eigentlich bei akuter Bronchitis eingesetzt. Die Wirkung des Extrakts „EPs 7630“ bei Infekten der unteren Atemwege beruht auf einer antiviralen Wirkung. Gleichzeitig regt das Phytopharmakon die Flimmerhärchen an, sodass der Schleim schneller abtransportiert werden kann. Bei regelmäßiger Einnahme wird den Viren das Andocken und Eindringen in die Wirtszelle erschwert – die Krankheitsdauer wird verkürzt. Diese Wirkungen nahm Schwabe zum Anlass, Prüfungen auf eine Wirksamkeit gegen Coronaviren zu analysieren.
Umckaloabo wirkt antiviral
Die antiviralen und immunmodulatorischen Effekte des Pelargonium-Extraktes konnten in einer präklinischen Studie In-vitro bestätigt werden. Hierfür wurden infizierte Lungenzellen mit EPs 7630 versetzt. In der Studie wurde der Eintritt von Sars-CoV-2 in menschliche Lungenzellen blockiert. Außerdem wurde die Vermehrung des Virus begrenzt. „Darüber hinaus zeigten kleinmolekulare Fraktionen des Extrakts immunmodulatorische Effekte gegen Sars-CoV-2, und der Gesamtextrakt reduzierte die Sekretion mehrerer Immunparameter, die mit dem kritischen Krankheitsverlauf von Covid-19 assoziiert sind“, informiert Schwabe.
Der Pelargonium-Extrakt zeigte sich nicht nur gegen Sars-CoV-2 als wirksam – auch Mers-CoV und Sars-CoV wurden in der Vermehrung gehemmt.
Bislang liegen nur Ergebnisse für In-vitro-Untersuchungen vor. Demnach können – bis zur Durchführung von klinischen Studien – keine Aussagen darüber getroffen werden, ob die Einnahme beim Menschen präventiv oder therapeutisch gegen Corona hilft. „Wir sind begeistert von diesen präklinischen Ergebnissen und ihrer möglichen Bedeutung für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze“, so Dr. Dirk Bredenbröker, Executive Vice President Research & Development Schwabe. Dennoch: Aktuell empfiehlt Schwabe ausdrücklich das Impfen und das weitere Einhalten aller geltenden AHA-Regeln. Die von wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlenen Standard seien aktuell der richtige Weg. Die Erkenntnisse zu Umckaloabo steckten noch in ihren Anfängen.