Impfung: Neue Leitlinie bei rheumatoider Arthritis Sandra Piontek, 11.08.2022 08:53 Uhr
Patient:innen mit rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen nehmen üblicherweise Medikamente ein, die immunsupressiv wirken. Diese Wirkstoffe können Impfstoffe und deren Wirksamkeit beeinflussen. Eine neue US-Leitlinie soll klären, welche davon beeinträchtigend wirken und wie auch altersuntypische Rheumapatient:innen geschützt werden können.
Rheuma-Expertin Prof. Dr. Anne Bass erläutert, dass Patient:innen, insbesondere Kinder mit autoinflammatorischen Erkrankungen, Medikamente nicht lange absetzen können, ohne dass es zu einem schweren Krankheitsausbruch kommt. Trotzdem müssen aber wichtige Grundimmunisierungen stattfinden.
Das American College of Rheumatology hat eine neue Behandlungsleitlinie für Impfungen bei Patienten mit rheumatoiden Erkrankungen veröffentlicht. Die US-Leitlinie beinhaltet Empfehlungen zum Impfen von Patienten, die Immunsuppressiva einnehmen.
Wichtige Aspekte
- RA-Patient:innen sollen gegen Pneumokokken geimpft werden
- RA-Patient:innen sollen Grippeimpfung erhalten, auch wenn sie hochdosierte Glukokortikoide oder Rituximab bekommen
- Methotrexat sollte zwei Wochen nach der Grippeimpfung abgesetzt werden, wenn möglich
- RA-Patienten sollten andere Impfstoffe mit Abstand von mindestens sechs Monaten nach der letzten Rituximab-Dosis erhalten
- Säuglinge, die in utero Tumornekrosefaktor-Inhibitoren ausgesetzt waren, sollen die Rotavirus-Impfung in den ersten sechs Lebensmonaten erhalten
- RA-Patient:innen unter 65 sollen eine adjuvantierte Grippeimpfung bekommen
Der Abstand zwischen der Verabreichung eines krankheitsmodifizierenden Antirheumatikums und eines abgeschwächten Lebendimpfstoffs ändert sich speziell bei einigen Wirkstoffen Empfehlungen für die COVID-19-Impfung bei RA-Patienten wurden nicht in die Leitlinie aufgenommen. Es wird auf die Empfehlungen der Impfkommissionen verwiesen.