Drogenabhängigkeit

Impfung gegen Kokainrausch

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Mit Hilfe einer Impfung ist es amerikanischen Wissenschaftlern gelungen, das Hochgefühl nach dem Gebrauch von Kokain zu reduzieren und Abhängige so vom Konsum der Droge abzubringen. Allerdings: Nur bei einem Drittel der Probanden wurden ausreichend Antikörper gebildet, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Außerdem hielt die Wirkung nur etwa zwei Monate an.

Kokainmoleküle selbst sind zu klein, um eine Immunreaktion auszulösen. Daher haben sich die Forscher vom Baylor College of Medicine in Texas mit einer Untereinheit des Choleratoxins als Trägermolekül beholfen, an dessen Oberfläche sie Kokainmoleküle anlagern konnten.

Der Hälfte der 109 Probanden wurde der fertige Impfstoff injiziert, die restlichen Personen erhielten Placebo. Innerhalb von 12 Wochen wurden fünf Impfdosen verabreicht.

Nach der Impfung wurde im Blut der Verumgruppe eingenommenes Kokain durch entsprechende Antikörper gebunden und nach dem Abbau durch das Enzym Cholinesterase über Leber oder Nieren wieder aus dem Körper ausgeschieden. Somit konnte die Droge die abhängigkeitsfördernde Wirkung nicht entfalten.

Problematisch ist die Ansprechquote: Bei 25 Prozent der Geimpften fiel die Immunreaktion sehr schwach aus. Wie wirksam die Impfung ist, hänge von der Höhe der Antikörpertiter ab, so die Wissenschaftler. Das sei auch das größte Problem der Vakzine. Weitere Forschungen sollten daher darauf abzielen, den Impfstoff zu verbessern, indem beispielweise der Carrier ausgetauscht wird.

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