Malaria

Impfstoff macht Erreger agressiver

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Berlin -

Impfstoffe gegen Malaria könnten dazu führen, dass der Erreger der Infektionskrankheit ansteckender und damit gefährlicher für nicht geimpfte Menschen wird. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler aus Australien und den USA.

 

Die Forscher hatten an Tieren untersucht, wie sich der Malariaparasit Plasmodium chaubadi bei geimpften und ungeimpften Mäusen verhält. Als Antigen verwendeten die Wissenschaftler das Malariaprotein AMA-1. Es ist der Bestandteil von zahlreichen Impfstoffen, die sich zurzeit in der Entwicklung befinden und bereits an Menschen getestet werden.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass aggressivere Erreger durch die Impfung schlechter kontrolliert werden konnten als weniger ansteckende. In zwei Untersuchungsreihen wurden geimpfte und ungeimpfte Mäuse mehrmals mit dem Parasiten infiziert. Anschließend wurden Tiere mit den verschiedenen Erregern infiziert.

Dabei zeigte sich, dass die Erreger von den AMA-1-immunisierten Tieren bei ungeimpften Mäusen größere Anämien auslösten als die Parasiten, die ursprünglich vorlagen oder nicht geimpfte Mäuse durchlaufen hatten. Das Parasitenprotein AMA-1 hatte sich dabei nicht verändert. Die Ursachen für die höhere Virulenz werden nun genauer untersucht.

Die Impfungen gegen Malaria könnten demnach dazu beitragen, dass sich aggressivere Malariaparasiten entwickeln. Ob diese Entwicklung auch bei Menschen stattfinden würde, lässt sich den Wissenschaftlern zufolge derzeit nicht sagen. Die beobachteten Prozesse könnten jedoch ähnlich auch bei anderen Krankheiten auftreten. Die Entwicklung der Virulenz sollte daher weiter beobachtet werden.

 

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