Impfempfehlungen

STIKO: Rotavirus-Impfung für Babys dpa/APOTHEKE ADHOC, 26.08.2013 16:41 Uhr aktualisiert am 27.08.2013 11:38 Uhr

Berlin - 

Säuglinge sollen künftig gegen Rotaviren geimpft werden. Das empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO). Die Schluckimpfung gegen die häufig auftretende Magen-Darm-Erkrankung solle im Alter von sechs bis zwölf Wochen beginnen. Die Impfserie sollte – je nach Vakzin – bis zur vollendeten 24. oder 32. Lebenswoche beendet sein.

Beide derzeit verfügbaren Vakzine sind orale Lebendimpfstoffe. Rotarix (GlaxoSmithKline) muss zweimal im Abstand von sechs Wochen verabreicht werden, RotaTeq (Sanofi Pasteur MSD) dreimal im Abstand von vier Wochen. Bei ein bis zwei von 100.000 geimpften Kindern kann es innerhalb der 1. Woche nach der ersten Impfung besteht zu Darminvaginationen, das sind Einstülpungen eines Darmabschnitts in einen anderen Abschnitt, kommen.

Das Risiko steigt mit dem Alter, sodass die STIKO dringend empfiehlt, die Impfserie frühzeitig – spätestens bis zum Alter von 12 Wochen – zu beginnen und vorzugsweise bis zum Alter von 16 beziehungsweise 20 bis 22 Wochen abzuschließen. Die Impfserie muss für Rotarix auf jeden Fall bis zum Alter von 24 Wochen und für RotaTeq bis zum Alter von 32 Wochen abgeschlossen sein.

Rotaviren sind die häufigste Ursache von Magen-Darm-Infektionen bei Mädchen und Jungen unter fünf Jahren. Jährlich kommen dem Institut zufolge bundesweit etwa 20.000 Kinder wegen einer solchen Infektion ins Krankenhaus.

Neue Empfehlungen im Impfkalender gibt es auch für die Grippevorsorge: Die Kommission rät, bei Kindern von zwei bis sechs Jahren, die wegen einer Grunderkrankung geschützt werden sollen, auf eine Spritze zu verzichten. Stattdessen sollte bevorzugt ein Impfstoff verwendet werden, der in die Nase gesprüht wird.

Eine Impfung gegen Influenza wird im Vergleich zum Vorjahr nicht nur Personen empfohlen, die eine ungeimpfte Risikoperson betreuen, sondern auch denen, die mit geimpften Risikopersonen Kontakt haben. Ein Grund sei, dass die Grippeimpfung keinen kompletten Schutz biete. Besonders ältere oder immungeschwächte Menschen würden nach der neuen Empfehlung indirekt von einem Impfschutz der sie betreuenden Personen profitieren.

Die Hepatitis-B-Impfung muss künftig im Normalfall nach einer erfolgreichen Grundimmunisierung nicht mehr aufgefrischt werden. Das habe sich nach einer Neubewertung von Daten ergeben.