Transplantationsmedizin

Immunzellen statt Suppressiva APOTHEKE ADHOC, 21.03.2012 14:37 Uhr

Berlin - 

Transplantationen können Leben retten, aber die Suche nach einem geeigneten Spenderorgan ist oftmals schwierig. Selbst wenn ein passendes Organ gefunden wird, ist der Empfänger für den Rest seines Lebens auf Immunsuppressiva angewiesen, das die Abstoßung verhindert.

Forscher der Universität von Louisville hätten nun möglicherweise eine Methode entdeckt, die künftig eine Behandlung mit Immunsuppressiva in Zukunft ersetzen könnte, berichtet das Nationale US-Gesundheitsinstitut NIH: In klinischen Studien erhielten Organempfänger nach einer Nierentransplantation Knochenmarksinfusionen der Spender. Dabei wurden blutbildende Stammzellen mit speziellen Knochenmarksbestandteilen kombiniert, die bei der Ansiedlung der fremden Zellen im Knochenmark helfen sollten. Zellmaterial, das den Körper des Organempfängers angreifen könnte, wurde vor der Infusion herausgefiltert.

Laut einem Artikel im Fachmagazin „Science Translational Medicine“ bildeten sich im Körper des Empfängers bereits einen Monat nach den Infusionen Immunzellen des Organspenders. Innerhalb eines Jahres hätten fünf der acht Studienteilnehmer „chimäre“ Immunzellen entwickelt, die weder auf Körperzellen des Empfängers noch auf das Implantat reagierten. Auf die weitere Verabreichung von Immunsuppressiva konnte daher verzichtet werden. Die Wissenschaftler hoffen nun, die Forschungserfolge bei anderen Organtransplantationen wiederholen zu können.