Schweinegrippe

Immunsystem erkennt A/H1N1 dpa, 17.11.2009 09:18 Uhr

Washington - 

Ähnlichkeiten zwischen dem Schweinegrippevirus und anderen Grippestämmen lassen vermuten, dass Teile der Bevölkerung gegen die neue Infektion gut gewappnet sind. Das berichtet eine amerikanische Forschergruppe vom La Jolla Institute for Allergy and Immunology in Kalifornien, USA, in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften. Ein vergleichsweise milder Verlauf der Grippe durch eine vorhandene Immunabwehr sei wahrscheinlich, erklären die Forscher.

Für die Untersuchung wurden Epitope an der Virusoberfläche verglichen, die das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Ähnlichkeiten zwischen den Schweinegrippe-Epitopen und jenen anderer Grippeerreger deuten demnach auf eine vorhandene Immunität gegen die Neue Grippe hin.

Die Forscher fanden insgesamt 49 Prozent der bislang bekannten Grippe-Epitope auch im Schweinegrippevirus. Je nach Art des Epitops gab es allerdings große Unterschiede: Während nur 17 Prozent der B-Zellen-Epitope des Schweinegrippevirus jenen bekannter Grippeviren gleichen und daher vom menschlichen Immunsystem erkannt werden, sind immerhin 69 Prozent der T-Zellen-Epitope der Schweinegrippe bereits bekannt. Daraus schließen die Forscher, dass zwar nur geringer Schutz gegen eine Infektion mit der Schweinegrippe besteht, der Verlauf der Krankheit sich allerdings kaum von einer normalen Grippe unterscheiden wird.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC zählte zwischen Mitte April und Ende Juli 2009 mehr als eine Million Schweinegrippe-Erkrankungen, von denen 5000 in Krankenhäusern behandelt wurden und 302 zum Tode führten. Auch diese Zahlen wiesen auf einen vergleichsweise milden Verlauf der Schweinegrippe hin, erklären die Forscher.