Trumenba ist neben Bexsero von GSK nun der zweite Meningokokken-B-Impfstoff auf dem Markt. Das Arzneimittel kann jedoch im Vergleich zum Erstanbieter erst ab dem zehnten Lebensjahr verabreicht werden.
Im Mai hatte der Impfstoff Trumenba die Zulassung in der EU erhalten, zum 1. August kommt das Arzneimittel nun auf den deutschen Markt. In den USA ist der Wirkstoff mit Meningokokken-B (MnB)-Antigenen von Pfizer bereits seit Ende 2014 nach einem beschleunigten Zulassungsverfahren erhältlich. Trumenba ist für die aktive Immunisierung von Personen ab 10 Jahren zur Prävention invasiver Meningokokken-Erkrankungen durch Neisseria meningitidis der Serogruppe B zugelassen.
Die Immunisierung erfolgt nach einem festen Impfschema. Die Grundimmunisierung kann mit zwei beziehungsweise drei Gaben verabreicht werden. Wird mit zwei Dosen geimpft, sollte dies im Abstand von sechs Monaten erfolgen. Bei drei Dosen werden die ersten beiden Gaben im Abstand von mindestens einem Monat verabreicht. Die dritte Impfung erfolgt dann nach mindestens vier Monaten. Risikogruppen wird eine Auffrischimpfung empfohlen.
Trumenba wird intramuskulär, bevorzugt in den Deltamuskel des Oberarms injiziert. Häufig auftretende Nebenwirkungen können unter anderem Muskelschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen oder Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle sein.
Die Injektionssuspension besteht aus zwei rekombinanten, lipidierten Varianten des Faktor H-bindenden Proteins (fHbp) von Neisseria meningitidis der Unterfamilien A und B. FHbp ist für die Bakterien essentiell um die Immunabwehr des Wirtes zu umgehen und befindet sich auf deren Oberfläche. Trumenba soll die Produktion bakterizider Antikörper anregen. Diese erkennen das von den Meningokokken exprimierte fHbp, erfassen dieses und töten es ab.
Meningokokken B zählen zu den häufigsten Auslösern von Hirnhautentzündung und Blutvergiftung bei Kindern und Jugendlichen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) werden nur etwa 300 Meningokokken-B-Infektionen pro Jahr gemeldet, diese sind aber wegen ihrer Schwere gefürchtet. Jeder Zehnte stirbt, einer von fünf trägt Behinderungen davon. Säuglinge und Kleinkinder sind am stärksten gefährdet.
GSK hat Bexsero bereits seit 2013 auf dem Markt. Die Impfung ist gegen invasive Meningokokken-Erkrankungen, die durch Neisseria meninigitidis der Gruppe B verursacht werden können, zugelassen. Die Grundimmunisierung kann bereits ab einem Alter von zwei Monaten erfolgen. Sie wird im Abstand von vier Wochen zweimal wiederholt. Im zweiten Lebensjahr gibt es eine weitere Impfung.
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