Ebola-Impfstoff: Sicherheit bestätigt Nadine Tröbitscher, 21.06.2017 12:59 Uhr
Der Ausbruch des Ebola-Virus in den Jahren 2013 bis 2016 in Westafrika, war der größte in der Geschichte. Wissenschaftler forschen seitdem an einer Vakzine. Eine randomisiere Phase-I-Studie des Canadian Center of Vaccinology hat nicht nur die gute Verträglichkeit, sondern auch ein gutes Sicherheitsprofil bestätigt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Canadian Medical Association Journal.
An der Studie nahmen 40 gesunde Probanden zwischen 18 und 65 Jahren teil. Beobachtet wurde die Sicherheit des Impfstoffs und die niedrigste Dosis, die für eine Immunantwort nach drei Injektion erforderlich war. Im Verhältnis 3:1 erhielten 30 Teilnehmer den Impfstoff. Die anderen zehn Teilnehmer erhielten ein Placebo in Form einer Kochsalzlösung. Verabreicht wurde die Vakzine zu 1 ml intramuskulär. Die Probanden wurden dann über 180 Tage beobachtet. An den Tagen 1, 3, 7, 14, 28, 56, 84 und 180 fanden Kontrollbesuche statt.
In den ersten 14 Tagen nach der Injektion wurden mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Fieber, Reaktionen an der Impfstelle, Kopfschmerzen oder gastrointestinale Beschwerden von den Probanden täglich festgehalten. Im Studienverlauf wurden dann an den Tagen 28, 56, 84 und 180 weitere Überwachungen vorgenommen.
„Die Ergebnisse dieser Studie waren positiv und sehr vielversprechend, alle drei Dosisstufen des VSV-Ebola-Impfstoffs wurden von den Teilnehmern gut vertragen und es wurden keine Sicherheitsbedenken festgestellt“, sagt Forschungsleiterin May ElSherif. Die Nebenwirkungen wurden als mild bis mäßig eingestuft. Kopfschmerzen sind die häufigste unerwünschte Arzneimittelwirkung, die im Zusammenhang mit dem Impfstoff auftrat, ebenso zählen Müdigkeit und Durchfall zu den drei schwerwiegenden Nebenwirkungen. Reaktionen wie Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle sind nicht aufgetreten.
Dem Impfstoff werden keinerlei Sicherheitsbedenken zugesprochen, die Nebenwirkungen sind harmlos. Zudem wird die Menge an Antikörpern auch sechs Monate nach der Immunisierung auf einem hohen Niveau gehalten.
Der VSV-Ebola-Impfstoff trägt die formale Bezeichnung: rVSVΔG-ZEBOV-GP und wurde am kanadischen Nationalen Mikrobiologie-Laboratorium der Public Health Agency of Canada entwickelt. Es handelt sich um einem lebenden, attenuierten rekombinanten Virus, bei dem ein Stamm ersetzt wurde.
Das Forschungs-Team führte die klinische Studie als einen Teil von koordinierten, internationalen Bemühungen durch um zügig einen Ebola-Impfstoff zur Verfügung zu stellen und die Epidemie zu kontrollieren, so ElSherif. Derzeit werden weltweit mehrere Impfstoffe gegen Ebola in laufenden oder gerade beendeten Studien der Phase I, II und III getestet.