Neue orale Therapie bei Vaginalkandidose

Ibrexafungerp: Symptomfrei nach einem Tag

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Berlin -

Vaginalkandidosen können für betroffene Frauen sehr unangenehm sein. Meist reicht eine lokale Behandlung aus, bei Rezidiven oder besonders schweren Infektionen kann jedoch eine orale Therapie notwendig sein. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat nun einen neuen Wirkstoff zugelassen: Ibrexafungerp konnte in Studien überzeugen.

Beim Wirkstoff Ibrexafungerp handelt es sich um einen Glucansynthese­hemmer. Mit der Zulassung durch die FDA steht damit erstmals ein Wirkstoff dieser Gruppe zur oralen Behandlung der Vulvovaginalkandidose zur Verfügung. Der Wirkstoff soll unter dem Namen Brexafemme von Scynexis in den USA auf den Markt kommen. In zwei klinischen Studien konnte die Substanz positive Daten liefern: Bereits nach einer eintägigen Behandlung waren mehr als die Hälfte der Frauen beschwerdefrei. Derzeit wird in einer weiteren Studie geprüft, ob Ibrexafungerp möglicherweise auch zur Prävention einer Vulvovaginalkandidose eingesetzt werden kann.

Meist werden Vaginalmykosen lokal behandelt – oftmals aufgrund der Scham sogar in der Selbstmedikation. Häufig wird erst bei wiederholten Problemen – oder wenn die Behandlung erfolglos bleibt – ein Arzt aufgesucht. Zu den lokalen Wirstoffen zählen Imidazole wie Clotrimazol, Polyene wie Nystatin und der Wirkstoff Ciclopiroxolamin.

Bleibt die topische Behandlung ohne Erfolg, kann auch eine orale Therapie in Frage kommen. Diese findet bislang meist mit dem Wirkstoff Fluconazol statt. Sind die Hefepilze jedoch gegen Triazole resistent, steht bislang keine effektive Alternative zur Verfügung. Denn Glucansynthesehemmer wie Ibrexafungerp mussten bisher als Infusion verabreicht werden.

Nun erhält erstmals eine orale Darreichungsform dieser Wirkstoffgruppe die Zulassung – damit könnte künftig eine Alternative auf den Markt kommen. Die Substanz wird in Form von Tabletten angewendet: Es werden zwei Mal zwei Tabletten im Abstand von zwölf Stunden eingenommen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren gastrointestinale Beschwerden wie Durchfall (16,7 Prozent), Übelkeit (11,9 Prozent) oder Bauchschmerzen (11,4 Prozent). Außerdem kam es zu Schwindelgefühlen (3,3 Prozent) und Erbrechen (2,0 Prozent).

Einen Haken hat die Therapie dennoch: Der Preis liegt mit 350 bis 450 US-Dollar – umgerechnet also zwischen 300 und 400 Euro – im Vergleich zu Fluconazol besonders hoch. Ein breiter Einsatz wird daher vermutlich nicht erfolgen – dennoch könnte Ibrexafungerp als Alternative einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Ebenso wie Fluconazol darf jedoch auch Ibrexafungerp nur nach einem negativen Schwangerschaftstest verordnet werden – denn beide Substanzen gelten als teratogen.

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