Dermatologie

Hyposensibilisierung gegen Neurodermitis

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Die in der Allergietherapie gebräuchliche Hyposensibilisierung hilft möglicherweise auch Patienten mit Neurodermitis. Neue Forschungen der Molekulargenetik wiesen auf eine Störung der Barrierefunktion der Haut hin, die in Zusammenhang mit einer Abweichung der Immunreaktion zu Neurodermitis führe, sagte der Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie der TU München, Professor Dr. Johannes Ring, bei der Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG).

Neurodermitis sei eine der häufigsten Hauterkrankungen. Fast jedes fünfte Kind in Deutschland ist laut Ring betroffen. Insgesamt leiden drei bis vier Millionen Menschen unter der Krankheit, die meist mit Asthma und Heuschnupfen auftritt.

Mehrere Studien belegten eine Verbesserung durch Hyposensibilisierung. Das sei noch kein Routineverfahren, sagte Ring. Spezialisierte Allergologen könnten diese Methode jedoch anwenden.

„Nicht nur Heuschnupfen und Asthma, auch Neurodermitis kann früh immuntherapeutisch behandelt werden“, betonte Ring. Zuvor müsse das relevante Allergen durch den „Atopie-Patch-Test“ sicher nachgewiesen werden. Dabei wird ein Pflaster mit verdächtigem Allergen auf den Rücken geklebt, dosisabhängig entsteht bei Neurodermitikern an der Kontaktstelle ein Ekzem. Dies zeigt, welches Allergen der Patient unbedingt meiden muss. Als Auslöser eines Neurodermitits-Schubs kommen Allergene aus der Nahrung in Frage wie Hühnerei, Nüsse, bestimmte Früchte oder Milchprodukte, aber auch Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pollen.

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