Stammzellforschung

Hwang kriegt kein EU-Patent

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Das Europäische Patentamt (EPA) in München hat einen Patentantrag, an dem der 2006 als Fälscher entlarvte koreanische Klonforscher Hwang Woo Suk beteiligt war, weitestgehend abgelehnt. Unter anderem seien Antragsteile abgewiesen worden, die sich auf Stammzellen und Stammzellkulturen bezogen, sagte ein EPA-Sprecher. Von knapp 50 Punkten, die der Antrag umfasste, akzeptierte das Amt nur die Herstellung eines Nährmediums für Zellkulturen. Dieses hat allerdings nichts mit dem Klonvorgang zu tun, sondern wird allgemein in der Fortpflanzungsmedizin genutzt.

„Herr Hwang hat auch bei uns mehrere Patente angemeldet, er hat kein einziges auf seine Klonierungsverfahren erhalten“, so der Sprecher. Im aktuellen Fall sei Hwang einer von 19 Erfindern gewesen, die mit einer südkoreanischen Firma das Patent angemeldet hatten.

Hwang hatte für einen der größten und spektakulärsten Wissenschaftsskandale der vergangenen Jahre gesorgt. Das Journal „Science“ hatte Anfang 2006 zwei nachweislich gefälschte Studien Hwangs zu menschlichen embryonalen Stammzellen zurückziehen müssen. Der 2005 vorgestellte erste Klonhund „Snuppy“ hatte sich hingegen als echt erwiesen. In Südkorea läuft gegen den Tiermediziner ein Prozess wegen des Vorwurfs des Betrugs und der Veruntreuung von Forschungsgeldern.

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