Tumorerkrankungen

Hunde sollen Darmkrebs erkennen dpa, 01.02.2011 11:08 Uhr

Tokio - 

Hunde können frühe Stadien von Darmkrebs erschnüffeln. Das haben Tests von Forschern der japanischen Universität Kyushu ergeben. Die Ergebnisse legten nahe, dass bei bestimmten Krebsarten chemische Substanzen durch den menschlichen Körper zirkulierten, heißt es in der Untersuchung. Die Forscher hoffen, ein Testverfahren zur Früherkennung von Darmkrebs entwickeln zu können. Die Ergebnisse wurden im britischen Fachjournal „Gut“ veröffentlicht.

Ein speziell trainierter Labrador leistete über mehrere Monate insgesamt 74 „Schnüffeltests“. In jeder Übung wurden dem Hund fünf Atem- oder Stuhlproben vorgelegt, wobei immer nur eine davon Krebsspuren enthielt. Die Proben stammten von 48 Menschen mit nachgewiesenem Darmkrebs sowie 258 Freiwilligen, die entweder keinen Darmkrebs hatten oder in der Vergangenheit an Krebs gelitten hatten.

Der Hund fand mit einer Trefferquote von über 90 Prozent die belasteten Proben heraus. Beim Erschnüffeln störte es den Labrador auch nicht, wenn die Patienten rauchten oder andere Darmprobleme hatten. Die höchste Trefferquote hatte das Tier bei Proben von solchen Patienten, die sich im frühen Krebsstadium befanden.

Nach Angaben der Forscher sind herkömmliche Bluttests von Stuhlproben zwar eine effiziente Methode, um Darmkrebs festzustellen. Doch könnten auf diese Weise nur in einem von zehn Fällen Krebs im frühen Stadium diagnostiziert werden. Bislang war bekannt, dass Hunde unter anderem Haut-, Brust- und Lungenkrebs riechen können. Erstmals hatte das Fachmagazin „The Lancet“ 1989 über einen Vierbeiner berichtet, der ständig am Hautkrebs seiner Besitzerin schnupperte.