Mädchen können schon als Kleinkinder mit Humanen Papillomviren (HPV) infiziert sein - lange vor einer möglichen Übertragung beim Sex. Das haben Mediziner aus Wien herausgefunden. Sie hatten 110 Mädchen von 4 bis 15 Jahren auf HPV getestet. 20 der Kinder - knapp ein Fünftel - trugen die Erreger, schreiben die Mediziner im Fachmagazin „American Journal of Obstetrics & Gynecology“. Es sollte den Forschern zufolge deshalb darüber nachgedacht werden, Mädchen schon als Babys gegen Gebärmutterhalskrebs impfen zu lassen.
In drei Viertel der Fälle wurden riskante Virentypen nachgewiesen, die bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielen. Nun soll untersucht werden, warum so viele Mädchen schon mit solchen Erregern infiziert sind, lange bevor sie sexuell aktiv werden. Die Mediziner vermuten, dass die Viren während der Geburt auf die Babys übertragen werden könnten. Eine weitere Möglichkeit seien Schmierinfektionen - etwa über das Handtuch der Mutter.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut hatte im Frühjahr 2007 eine allgemeine Impfempfehlung für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren ausgesprochen. Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs wirkt gegen die Humanen Papillomviren (HPV) vom Typ 16 und 18. Sie sind die Ursache von 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 6.000 Frauen an Cervixkarzinom, 1700 sterben daran.
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