Hormonpräparate

Climopax verschwindet

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Berlin -

Pfizer nimmt Climopax vom Markt. Bereits seit November verschwindet das Hormonersatzpräparat sukzessive in seinen unterschiedlichen Varianten. Derzeit sind nur noch die höher dosierten Monopräparate erhältlich, doch auch die wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Die Entscheidung habe strategische Gründe, so Pfizer. Der US-Konzern versucht derzeit, sein Portfolio zu konsolidieren und weniger lukrative Altpräparate abzustoßen. Das Estrogenpräparat spielt in den zukünftigen Planungen demnach keine Rolle mehr. Zum 1. April werden auch die noch verbleibenden Packungsgrößen aus dem Handel genommen.

Enthalten sind konjugierte Estrogene aus dem Harn trächtiger Stuten. Sie liegen hauptsächlich als sulfatiertes Estron und Equilin vor. In den Kombinationspräparaten ist zusätzlich das Gestagen Medroxyprogesteronaceat enthalten. Eingesetzt werden die Produkte im Rahmen der Hormonersatztherapie sowie zur Prophylaxe von Osteoporose.

Climopax verlor laut Arzneiverordnungsreport als Kombination zwischen 2010 und 2014 fast die Hälfte an Verordnungen und Umsatz: Die Zahl der Rezepte ging von 59.000 auf 31.000 zurück, die Erlöse auf Basis der Abgabepreise von 2 auf 1,1 Millionen Euro. Die Monopräparate waren weniger stark betroffen: Zwischen 2011 und 2014 sanken die Verordungen um 14 Prozent auf 31.000 und die Erlöse um 13 Prozent auf 900.000 Euro.

Generell haben orale Präparaten mit konjugierten Estrogenen in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung verloren; bei klimakterischen Beschwerden werden eher vaginale und dermale beziehungsweise transdermale Applikationsformen verschrieben, die dank Umgehung des First-Pass-Effekts bis zu 40-fach geringer dosiert werden können als die oralen Präparate. Weiterer positiver Effekt: Durch die Umgehung der Leberpassage findet keine hormonabhängige Stimulierung von Angiotensinogen, Lipoprotein und Gerinnungsfaktoren statt.

Am häufigsten werden vaginale Präparate verordnet, die knapp 50 Prozent aller Estrogen-Verordnungen im postmenopausalen Bereich ausmachen. Sie werden vor allem als Lokaltherapeutika bei Dysurien und Genitalatrophien verwendet. Die vaginalen Formen haben im Vergleich zur systemischen Applikation eine bessere symptomatische Wirkung.

Pfizer hatte sich zuletzt von einer Reihe hauseigener Generika verabschiedet. Im Dezember verschwand die Celecoxib-Billigvariante vom Markt, auch Donezepil und Quetiapin wurden im vergangenen Jahr außer Vertrieb genommen. Nur Fentanyl, Gabapentin, Latanoprost, Sildenafil und Tolterodin haben die Zeit überdauert und sind noch verfügbar.

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